Taiwan hat offiziell den Verzehr von Hunden und Katzen untersagt.

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Feinschmecker in Taiwan stehen zurzeit unter Schock. Der Staat hat offiziell den Verzehr von Hunden und Katzen untersagt. Damit geht eine jahrhundertealte Tradition zu Ende, die Geschichte und Speisekarten werden neu geschrieben werden müssen. Hierzulande stieß diese Nachricht natürlich auf Unverständnis. Einen Wauzi oder eine Mutzikatze fressen, wie kann man nur?

Es ist tatsächlich schwer vorstellbar, dass eine Sendung wie "Wer will mich?" anderswo als Viehauktion wahrgenommen wurde. Während wir anhand tragischer Haustierschicksale mit den Tränen kämpften, lief im Fernen Osten dem Publikum das Wasser im Mund zusammen. Das ist nun vorbei.

Im Alltag der Taiwaner wird sich einiges ändern. Bisher war es das einzige Land, in dem Hunde fröhlich wedelten, wenn sie an einem Restaurant das Schild "Ich muss draußen bleiben!" sahen. Künftig dürfen sie mit hinein, ohne Angst haben zu müssen, nicht mehr rauszukommen. Auch wird das Gastronomiepersonal nicht böse sein, wenn die Reklamation "Herr Ober, in meiner Suppe schwimmt ein Hundehalsband" endlich der Vergangenheit angehört. Running Dogs wird künftig ein Lokal sein, in dem man auf Hunderennen wetten kann, zum Essen wird man sich wieder vermehrt bei Running Sushi verabreden.

Doch sind alte Gewohnheiten schwer abzulegen, und für die Freunde der Traditionsküche soll es bereits einen Schwarzmarkt geben. Doch Obacht! Der Staat droht mit drakonischen Strafen: Wer künftig Katz oder Hund zuspricht, dem soll ein Beißkorb angelegt werden. (Karl Fluch, 22.4.2017)