Tel Aviv – Die syrische Luftwaffe hat US-Verteidigungsminister Jim Mattis zufolge nach dem Angriff der USA die Standorte ihrer Flugzeuge geändert. Die Umgruppierung sei in den vergangenen Tagen erfolgt, sagte Mattis vor Journalisten in Israel auf die Frage, ob die syrische Luftwaffe ihre Maschinen zur russischen Luftwaffenbasis Latakia gebracht habe.

Bei dem Angriff auf den syrischen Stützpunkt Shayrat wurden nach US-Angaben in diesem Monat 20 Prozent der syrischen Militärflugzeuge beschädigt oder zerstört. Der Angriff war eine Reaktion auf einen Chemiewaffeneinsatz, bei dem 90 Menschen getötet wurden.

USA: Syrien verfügt weiterhin über Chemiewaffen

Zugleich warf Mattis der Regierung in Damaskus erneut vor, weiterhin über Chemiewaffen zu verfügen. Dies sei eine Verletzung von UNO-Resolutionen, auf die diplomatisch reagiert werden müsse. Präsident Bashar al-Assad bezeichnete die Berichte über einen Giftgasangriff auf Khan Sheikhoun als "Lügenmärchen". Syrien habe alle seine Chemiewaffen abgegeben. Das Land hatte sich 2013 verpflichtet, seine C-Waffen zu zerstören.

Staatlichen Medien und Beobachtern zufolge wurde die Evakuierung mehrerer belagerter Ortschaften am Freitag wieder aufgenommen. Busse mit Rebellenkämpfern und ihren Familien aus vier von Regierungstruppen umzingelten Städten bei Damaskus, die zwei Tage bei Aleppo festsaßen, konnten ihren Weg Richtung Rebellengebiete im Norden fortsetzen. Umgekehrt erreichten Busse mit Menschen aus zwei schiitischen Städten, die von Rebellen eingekreist sind, Aleppo. Am Samstag waren bei einem Angriff auf einen Konvoi aus den beiden Städten 126 Menschen getötet worden. Assad macht die frühere Al-Nusra-Front verantwortlich. (APA, 21.4.2017)