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Etwa so sieht Buddy aus. Von dem Pinguin fehlt jede Spur.

Foto: APA/EPA/NIC BOTHMA

Port Elizabeth – Ein Gericht in Südafrika hat am Mittwoch ein Verfahren gegen zwei "Pinguinbefreier" eingestellt. Die Studenten waren im September festgenommen worden, nachdem sie einen Pinguin aus einem Park "befreit" und im Indischen Ozean ausgesetzt hatten. Der Richter sagte jetzt, er verfolge den Fall nicht weiter, weil die Staatsanwaltschaft sich immer noch nicht zu einer Strafverfolgung entschlossen habe.

Der Anwalt des 22-jährigen Adrian Donian und des 24-jährigen Emile du Plessis begrüßte die Entscheidung des Richters. "Es sind Studenten, keine abgebrühten Verbrecher", sagte Craige de Lange. "Sie finden, dass die Tiere nicht in Gefangenschaft gehalten werden sollten und dachten, sie tun das Richtige, wenn sie den Pinguin in die Freiheit entlassen."

Geständig

Die Studenten hatten gestanden, den Schwarzfußpinguin namens Buddy aus dem Bayworld-Park in Port Elizabeth entwendet, in ein Auto verfrachtet und nachts in ein Hemd gewickelt zur Küste gefahren zu haben. Dylan Bailey, der Manager des Bayworld Ozeaneums, hatte die Befürchtung geäußert, dass dem drei Jahre alten Buddy in der freien Natur der sichere Tod drohe. Auch wenn Buddy gesund sei und genug Energie habe, um bis zu drei Wochen in der Wildnis zu überleben, sei er doch in Gefangenschaft aufgezogen worden und jetzt in einer ihm fremden Umgebung.

Zudem sei durch die Aktion Buddys Gefährtin Francis allein zurückgeblieben. Pinguine bleiben einander normalerweise ein Leben lang treu. Das Verschwinden von Buddy – auch bekannt als Pinguin Nummer 266 – war einen Tag nach seiner Entführung aufgefallen, als er zum monatlichen Gesundheitscheck sollte. Auf den daraufhin gesichteten Aufnahmen der Überwachungskameras waren dann die beiden Studenten beim Betreten des Pinguin-Käfigs zu sehen.

Keine Spur

Mitarbeiter und Freiwillige patrouillieren seitdem am Strand und halten Ausschau nach dem Tier. Doch von Buddy fehlt jede Spur.

Schwarzfußpinguine gelten seit 2010 als gefährdete Art, weil ihre Zahl durch den kommerziellen Fischfang und Beutemangel stark zurückging. Sie leben im Süden Afrikas in Angola, Mosambik, Namibia und Südafrika, wo sie in der Nähe von Kapstadt zu einer Touristenattraktion geworden sind. (APA, 20.4.2017)