Madrid – Der frühere Präsident der Autonomen Gemeinschaft Madrid, Ignacio Gonzalez, ist in Zusammenhang mit einem Korruptionsskandal bei den öffentlichen Wasserwerken der spanischen Region festgenommen worden.

Neben dem Politiker der konservativen Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy seien am Mittwoch auf Anordnung des Ermittlungsrichters am Nationalen Gerichtshof elf weitere Menschen in Polizeigewahrsam genommen worden, teilten die Behörden mit.

Gonzalez, der die Region Madrid zwischen 2012 und 2015 regierte, war zwischen 2003 und 2013 Präsident der Madrider Wasserwerke "Canal de Isabel II". Er soll in dieser Zeit unter anderem mit seinem Bruder Pablo und einem Schwager – die beide ebenfalls festgenommen wurden – einen Korruptionsring angeführt haben.

Den Anschuldigungen zufolge soll Gonzalez unter anderem beim Kauf von Unternehmen in Lateinamerika und beim Verkauf von Grundstücken der Wasserwerke in Madrid öffentliche Gelder in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Den zwölf Festgenommenen wird unter anderem Unterschlagung, Geldwäsche und Betrug zur Last gelegt. Die PP teilte mit, Gonzalez sei vorläufig seiner Parteimitgliedschaft enthoben worden. Die PP lehne jede Art von Korruption ab, hieß es. Der 56-jährige Politiker gab vorerst keine Stellungnahme ab. (APA, 19.4.2017)