Schlagworte wie sinnliche Klarheit, puristisches Design und reduzierte Linien bemühen die Macher. Was man im Design spart, pappt man also in den Marketing-Sprech. Irgendwo müssen die Schnörkel ja hin.

Dabei muss man sagen, schmucklos ist der Concept A Sedan eh nicht – vor allem wenn man sich die Details ansieht wie die Scheinwerfer. Dort kommt ein besonderer Lack zum Einsatz, der, von UV-Licht beleuchtet, zu glimmen scheint. Damit ist der LED-Wischblinker auch schon wieder ein alter Hut.

Das sind aber auch die kompakten Abmessungen, die der Klasse einst den Namen gegeben haben. 4,57 Meter ist dieses Showcar lang, 1,87 Meter breit, und 1,462 Meter hoch.

Foto: Daimler

Also treten wir einmal zwei Schritte zurück und sehen uns das Auto gesamt an. Die Kombination aus Coupélinie und vier Türen ist nicht mehr neu, auf das große Glasdach haben wir uns schon wetten getraut – fast aber schon italienisch fesch ist die Front mit dem dominanten Grill.

Der mächtige Powerdome lässt vermuten, dass Daimler den Wagen nicht primär als E-Auto entworfen hat.

Foto: Daimler

Das unterstreichen auch die beiden angedeuteten Endröhrln, die in einer Art Diffusor aufgehen.

Vor allem die Überhänge am Heck sind besonders kurz, das Greenhouse ist fein nach hinten versetzt, was den Wagen sportlich wirken lässt. Um in diese Richtung noch ein paar Meter gutzumachen, sind die Radhäuser über den breiten 20-Zöllern recht protzig ausgestellt.

Foto: Daimler

"Form und Körper bleiben, wenn man Sicken und Linien extrem reduziert. Wir haben den Mut, diesen Purismus umzusetzen", sagt Gorden Wagener, Chefdesigner bei Daimler. Was er damit meint, sieht man am besten in der Seitenansicht.

Was man kaum noch sieht, das sind die Türgriffe, die bündig im Blech verschwinden und in Wagenfarbe lackiert sind. Minimalismus halt, mit technischen Spielereien und Protzzitaten an Grill, Haube, und den breiten Schwellern. (Guido Gluschitsch, 18.4.2017)

Foto: Daimler