Bild nicht mehr verfügbar.

Citroën C-Aircross Concept: Die ein wenig nach SUV, zumindest nach Crossover riechende Studie weist auf den neuen C3 Picasso hin. Dessen großer Auftritt ist dann im September zu erwarten, Podium ist die IAA in Frankfurt.

Foto: AP

Der 5008 ist Peugeots größter und explizit mit dem Zusatz "SUV" versehen.

Foto: Peugeot

Damit man sich auch wirklich auskennt – obwohl das Design eh keine Fragen offenließe. Eher schon der ausschließliche Frontantrieb.

Foto: Peugeot

DS 7 Crossback heißt der erste SUV der Avantgardemarke DS, – dafür sieht er reichlich konventionell aus, man will wohl kein Risiko eingehen, wenn er den Präsidenten befördert. Der Crossback steht auf der gleichen technischen Architektur wie der Peugeot 5008, wie dieser ist er ein Fronttriebler.

Foto: DS

Renault lässt die komplette SUV-Riege antreten: Captur, Kadjar, Koleos (von links).

Foto: Renault

Wir befinden uns im Jahre 2006 n. Chr. Die ganze Welt ist von den SUVs besetzt ... Die ganze Welt? Nein! Das von unbeugsamen Autobauern bevölkerte Gallien hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Gut, gut, das modifizierte Asterix-Entrée klingt holprig, aber es drückt das Phänomen ganz gut aus. Während alle Autowelt, von Italien einmal abgesehen, längst auf sportive Utilitätsfahrzeuge setzte, verweigerte sich Europas zweitgrößte Autonation hartnäckig dem Trend; insofern konsequent, als sie auch als Hersteller von Geländewagen, den Altvorderen der SUVs, nicht unbedingt zu Berühmtheit gelangt ist.

Erste Versuche

Höchst widerwillig muteten die ersten Gehversuche an. Die ersten SUVs von PSA (Peugeot, Citroën, DS) entstammten einer Kooperation mit Mitsubishi, Peugeot 4007 und Citroën C-Crosser (beide ab 2007) waren umetikettierte Outlander, 4008 und C4 Aircross (ab 2012) vom ASX abgeleitet. Der erste wirklich eigene als SUV ausgewiesene Beitrag, der 2008, fand sich dann 2013 ein.

Der im Jahr 2008 bei uns eingeführte Renault Koleos wiederum war in Wahrheit ein Samsung (die Korea-Automarke gehört zu 80,1 Prozent zu Renault, der Rest zur Samsung Group), und wir wollen jetzt nicht das G-Wort (Gurke) bemühen, der Erfolg hat sich jedenfalls in engen Grenzen gehalten.

Renault und Peugeot

Jetzt aber ist Schluss mit Zurückhaltung, mit la réticence: Drei SUVs sind bei Renault erhältlich (Captur, Kadjar, Koleos ab Jahresmitte), drei bei Peugeot (2008, 3008, 5008), DS folgt gegen Jahresende mit dem DS 7 Crossback, nur bei Citroën herrscht in der Hinsicht weiter Ebbe, wenn auch die in Genf gezeigte, auf den neuen C3 Picasso hindeutende Studie C-Aircross sich als SUV oder zumindest Crossover geriert.

Frankreichs späte Lust am SUV ist schlicht wirtschaftlicher Notwendigkeit geschuldet. SUVs jeglichen Kalibers verkaufen sich immer noch immer besser, wer da nicht dabei ist mit eigenen Beiträgen, verschwindet à la longue vom Markt. Punkt. Die genannten Franzosen verkaufen sich übrigens blendend, je kleiner, desto blendender, und wenn man genauer hinsieht, merkt man, dass die Marketingabteilungen und Designer ihr Geld wert sind. Der Captur nämlich ist eigentlich der Nachfolger des Minivans Modus, er kann hinsichtlich flexibler Innenraumnutzung genau dasselbe und hat wie dieser Frontantrieb – nur beim Ausgeschaue, da macht er jetzt auf SUV.

An der Front

Auch Peugeot 2008, 3008, 5008 und DS 7 Crossback sind ausschließlich Fronttriebler (Allradentwicklung ist teuer), letztere zwei werden allerdings via Plug-in-Hybrid doch noch zu Allradlern – einer der beiden E-Motoren treibt dann nämlich die Hinterachse an. 3008/5008 wiederum waren im ersten Leben – erraten: Minivans. Jetzt sind sie vom Design her auf SUV getrimmt, und gerät wirklich wer versehentlich ins hoffentlich nicht allzu abseitige Abseits, sollte durch eine gefinkelte Antriebsschlupfregelung von dort auch wieder zurückzufinden sein in die Welt der Asphaltbänder, diese wahre Heimat der SUVs.

Und ja, die Franzosen profitieren auch davon, dass SUVs inzwischen massenhaft als Fronttriebler gekauft werden; so verliert man nicht allzu viele frankophile SUV-Fans an die nichtgallische Konkurrenz.

Allrad

Renault Kadjar und der neue Koleos (der endlich kein Samsung mehr ist) hingegen sind tatsächlich auch mit Allrad erhältlich, was daran liegt, dass sie auf jener technische Architektur aufbauen, auf der es sich schon Nissan Qashqai (4,38 m) und X-Trail (4,75 m) sowie der Renault Espace kommod machen. Spricht: Renault übernimmt die Allradtechnik einfach von Nissan. (Andreas Stockinger, 1.5.2017)