Auf dem besten Weg zum klassischen Keinohrhasen: 59 Prozent aller US-Konsumenten von Schokoosterhasen beginnen mit den Ohren.

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Die Präferenz für den Abbiss eines bestimmten Körperteils ist beim Osterhasen im Vergleich zu allen anderen saisonalen Süßigkeiten einzigartig.

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Detroit/Wien – Es war ein deutscher Mediziner namens Georg Franck von Franckenau, der 1682 in der Abhandlung "De ovis paschalibus – von Oster-Eyern" den Osterhasen erstmals erwähnte. 335 Jahre später beschäftigt sich nun abermals ein Medizinerteam mit dem österlichen Wappentier – auf halblustige Art, aber immerhin im seit 1896 existierenden Fachblatt "The Laryngoscope".

Den US-Fachleuten um die HNO-Ärztin Kathleen Yaremchuk (Henry Ford Hospital in Detroit) war aufgefallen, dass es zwischen Ende März und Mitte April im Internet zu einem Anstieg von Fotos mit Schokoladeosterhasen kam, denen die Ohren fehlten. Nach Zählung der Autoren waren seit 2012 513 pro 100.000 in den USA produzierte Osterhasen von den Ohramputationen betroffen.

Allein in den Vereinigten Staaten werden jährlich rund 100 Millionen Schokoosterhasen fabriziert.
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Epidemisch amputierte Ohren

Die Mediziner vermuteten aber, dass die Keinohrhasenepidemie noch sehr viel größer ist, und wurden durch eine einschlägige Umfrage in ihrer Vermutung prompt bestätigt: 59 Prozent von 28.113 Umfrageteilnehmern gaben an, den Hasenverzehr bei den Löffeln zu beginnen, vier Prozent beißen zuerst in die Blume (also den Schwanz des Hasen) oder Pfoten, während 33 Prozent nicht darauf achten, womit sie anfangen.

Diese eindeutige Präferenz, mit den Ohren zu beginnen, sei im Vergleich mit anderen jahreszeitlichen Süßigkeiten einzigartig. (tasch, 15.4.2017)