"Dallas" im Hochglanz.

Foto: Super RTL

Zur suprigen Titelmelodie von Jerrold Immel ("da, dada, dada, da dada da") fährt im Vorspann die Kamera noch immer über den Rasen wie im Sturzflug auf die Southfork-Ranch. Wie oft ließen sich treue Serienfreunde von diesem Dallas-Intro in den 1980er-Jahren in den Hauptabend hineinschwingen! Dass die Kultserie aus den goldenen Fernsehjahren 2012 eine Wiederauferstehung erlebte, versteht man nur zu gut. Dass sie nach drei Staffeln wieder eingestellt wurde, ebenso.

Super RTL hält der Next Generation der streitsüchtigen Ölbarone allerdings noch die Stange und sendet derzeit jeweils mittwochs um 22.55 Uhr die dritte Staffel.

Neben Produkten wie Reich und Schön oder später Revenge wirkt Dalles mittlerweile leider ziemlich verwechselbar. Bis hin zu den Dialogsätzen kommt hier alles von der Stange: "Du musst uns versprechen, von nun an die Wahrheit zu sagen!" (Sagt Bobby Ewing zu Schwägerin Sue Ellen, die erneut alkoholkrank wurde.) Oder: "Ich habe zugeschlagen, immer und immer wieder." (Sagt Christopher, Bobbys Adoptivsohn, als er eine Schlägerei in der Parkgarage gesteht.)

Eines aber bleibt bemerkenswert: Warum haben texanische Magnaten wie die Ewings immer noch so eine kleine, altmodische, weiß getünchte, kaum zweistöckige Ranch? Eine, bei der man mit der Tür sprichwörtlich ins Haus fällt, mit Buchsbäumen rundherum und gelb-weißen Rundbogenmarkisen? Kein Stilbewusstsein? Kein Geld mehr? Retrofans? Oder weil es der alte Vorspann erzwingt?

Denkbar wäre auch, dass das Knauserer-Gen vom alten Patriarchen J. R. noch immer nachwirkt. Außerdem war früher sowieso alles besser. (Margarete Affenzeller, 13.4.2017)