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Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble ärgert sich über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan.

Foto: REUTERS/Hannibal Hanschke

Berlin – Deutschlands Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat dem türkischen Präsidenten Tayyip Erdoğan vorgeworfen, Konflikte aus dessen Land nach Deutschland getragen zu haben. "Das ist schon ziemlich ärgerlich, was der Mann macht", sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend bei einer Veranstaltung von Deutschlandfunk und "Neuer Zürcher Zeitung" in Berlin.

Grundsätzlich müsse man den Menschen aus muslimisch geprägten Ländern sagen, dass sie in Deutschland willkommen seien. Man müsse ihnen aber auch klarmachen, dass sie die Lebensweise und alle Grundwerte akzeptieren müssten. Wenn ihnen das nicht passe, (...) dann hätten sie eine falsche Entscheidung getroffen, sagte er an diese Menschen gerichtet. "Es gibt bessere Orte in der Welt, nach der Scharia zu leben, als Europa."

Die Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland sind zurzeit gespannt. Hintergrund ist das Referendum am Sonntag, bei dem die Türken über mehr Macht für Erdoğan abstimmen sollen. Vertreter der Regierung in Ankara wollten dafür auch bei türkischen Auswanderern in Europa werben. In Staaten wie Deutschland oder den Niederlanden wurden aber entsprechende Veranstaltungen verboten, woraufhin Erdoğan von Nazi-Methoden sprach. (Reuters, 12.4.2017)