Tadschikistan Präsident Emomali Rachmon posiert gern vor großen Kulissen und will nun auch Staatsbediensteten das Theater näherbringen.

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Duschanbe – Die Regierung von Tadschikistan will das kulturelle Niveau ihrer Ordnungskräfte anheben. Von Polizisten aller Dienststufen werde fortan erwartet, dass sie mindestens einmal im Monat einer Theateraufführung beiwohnen, sagte der Sprecher des Innenministeriums in dem zentralasiatischen Land, Umarschon Emomali, am Dienstag zu AFP.

Die Theaterbesuche sollten "das spirituelle und kulturelle Niveau von Polizeibeamten fördern und zudem der Erschöpfung nach einem schwierigen und anstrengenden Arbeitstag entgegenwirken", fuhr der Sprecher fort. "Polizisten in der Hauptstadt und auf dem Land werden die neuesten Theaterproduktionen kennenlernen."

Teures Prestigeprojekt

Der autoritäre tadschikische Präsident Emomali Rachmon hatte 2015 den Bau des größten Theaters in der Region angeordnet. Die Kosten wurden auf 100 Millionen Dollar (94,5 Millionen Euro) geschätzt. Das Großprojekt in der Hauptstadt Duschanbe kam für viele überraschend, da Theateraufführungen in dem verarmten Land zuletzt deutlich an Popularität eingebüßt hatten.

Im Jahr 2012 hatte Tadschikistan bereits die größte Bibliothek Zentralasiens eröffnet. Die Regierung forderte dann aber die Bürger auf, Bücher abzugeben, um die Regale zu füllen. (APA, 11.4.2017)