Nach der Anfang März erfolgreich beendeten Kapitalaufstockung von 13 Milliarden Euro haben sich die Beteiligungsverhältnisse bei der Bank Austria Mutter Unicredit Group wesentlich verändert. Die Franzosen preschen nun bei der Unicredit vor, die Libyer ziehen sich zurück. Franzosen und Amerikaner halten inzwischen mehr als ein Viertel des Kapitals. Größter Einzelaktionär ist die State Street Bank Boston mit 10,8 Prozent, gefolgt von der französischen Société Générale (SG) mit 7,9 Prozent. Die SG-Beteiligung fördert zudem Gerüchte über ein mögliches Zusammengehen der beiden Banken – auch wenn sowohl die State Street Bank wie auch SG angeblich auch auf Konto Dritter gekauft haben sollen.

Die Araber, Aabar Luxemburg, haben bei der Kapitalerhöhung voll mitgemacht und ihren Anteil von fünf Prozent gehalten. Auch die Chinesen, People's Bank of China, haben ihre zweiprozentige Beteiligung gehalten, während die Libyer, die einst mit vier Prozent zu den Großaktionären zählten, inzwischen spurlos verschwunden sind. Auch die italienischen Bankstiftungen sind geblieben, jene der Sparkassen von Turin und Verona haben ihre Anteile leicht verringert. Ebenso wie die Unternehmer Leonardo Del Vecchio und Gaetano Caltagirone. Die Investmentbank Mediobanca, an der die Unicredit neun Prozent der Anteile hält, hat ein Prozent der Beteiligung erworben. Angeblich handle es sich um eine Trading Position.

Insgesamt zählt die Bank Austria Mutter 360.000 Aktionäre. Die Marktkapitalisierung von Unicredit macht derzeit 31 Mrd. Euro aus. Eine einprozentige Beteiligung entspricht derzeit daher 310 Millionen Euro. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, 10.4.2017)