Perugia – "Fake News" seien vor allem so erfolgreich, weil sie zu einem Geschäftsmodell geworden sind. Das sagt der kanadische Journalist und Buzzfeed-Autor Craig Silverman beim International Journalism Festival im italienischen Perugia im Interview. Bei der Wahl zur US-Präsidentschaft habe man zum Beispiel gesehen, dass Falschnachrichten zu politischen Themen eine große Reichweite generieren.

Mit der großen Reichweite lasse sich leicht Geld machen, so der Experte. Über Werbenetzwerke würden auch große Werbekunden auf "Fake News"-Seiten platziert. Je mehr User eine Webseite besuchen, desto mehr verdienen Webseiten an Werbungen. Damit würden erfundene Nachrichten zu einer lukrativen Einnahmequelle.

Internetnutzern müsste bewusst sein, so Silverman, dass "Fake News" das Ziel haben, Menschen zu täuschen. Jede Reaktion auf erfundene Nachrichten gebe der Lüge eine höhere Reichweite. Außerdem rät Silverman dazu, die Quelle der Nachricht zu überprüfen.

Erkennen könne man "Fake News" daran, dass sie die Emotionen von Menschen ansprechen. Großbuchstaben, große Enthüllungen und eine einseitige Meinung seien oft ein Zeichen für Falschnachrichten.

derStandard.at

(Matthias Balmetzhofer, Madeleine Gromann, 10.4.2017)