Die Chiffriermaschine Enigma M4.

Foto: APA

In einem gemeinsamen Experiment zu historischen Verschlüsselungen aus dem Zweiten Weltkrieg haben Experten am Freitag den "Enigma"-Code geknackt. Um kurz vor 14.00 Uhr am Freitag vermeldeten Experten des Nationalen Computer-Museum Großbritanniens den Erfolg.

"Paderborn grüßt die Codebrecher"

Per Twitter übermittelten sie einen aus Paderborn gefunkten verschlüsselten Funkspruch richtig zurück: "Paderborn grüßt die Enigma-Codebrecher in Bletchley Park." Das Heinz-Nixdorf-Museum und Bletchley Park, die ehemalige geheime britische Dechiffrierzentrale, hatte für diesen Versuch zur Erinnerung an den Mathematiker und Kryptoanalytiker Alan Turing die historische Technik belebt.

Siebenstündiger Live-Stream vom Event.
HeinzNixdorfMuseum

Die Rahmenbedingungen

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wurden mit der Verschlüsselungsmaschine "Enigma" codierte Nachrichten gesendet. Zum Einsatz kam keine Software-Simulation, sondern eine restaurierte 75 Jahre alte 3-Walzen-Enigma. Insgesamt vier verschlüsselte Nachrichten wurden dabei erzeugt. Diese wurden wiederholt auf 7036 kHz abgesetzt, wie dies damals im zweiten Weltkrieg von der Armee gehandhabt wurde. Gleichzeitig wurden die Signale abgehört, die drei von fünf möglichen Walzen, sowie die jeweiligen Einstellungen und Steckerpositionen bestimmt, um den "Tagessschlüssel" zu finden.

Turing hatte 1941 den Code geknackt.

Das deutsche Militär verwendete während des zweiten Weltkriegs die Verschlüsselungsmaschine "Enigma". Damals wurde der Mathematiker Alan Turing beauftragt, die Codierung zu knacken. Es gelang ihm 1941. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dadurch der zweite Weltkrieg um zwei Jahre verkürzt wurde. Trotz der riesigen Errungenschaft von Turing endete das Leben des Mathematikers auf traurige Art und Weise. Der Einzelgänger wurde aufgrund seiner Homosexualität zwangskastriert und endete sein eigenes Leben mit einem von ihm vergifteten Apfel. (APA/red, 07.04.2017)