Wien – Den österreichischen Universitäten kommt im europäischen Vergleich ein durchschnittliches Ausmaß an Autonomie zu. Das zeigt die am Freitag veröffentlichte Neuauflage der "Autonomy Scorecard" der European University Association (EUA). Dafür wurden 29 Hochschulsysteme in Europa auf ihren Autonomiegrad hin untersucht.

Für die Scorecard wurde der Autonomiegrad der Universitäten in vier verschiedenen Dimensionen (Organisation, Finanzen, Personal, akademische Angelegenheiten) anhand verschiedener Einzelindikatoren untersucht. Am meisten Autonomie kam den heimischen Unis dabei in Sachen Organisation zu (Platz acht), am wenigsten in Finanzfragen (Platz 17). In Sachen Personal und akademische Angelegenheiten landete Österreich jeweils am zwölften Platz.

Studiengebühren nicht autonom

Das geringe Ausmaß der finanziellen Autonomie erklärt sich fast ausschließlich mit der mangelnden Möglichkeit der Einhebung von selbst festgelegten Studiengebühren. Abstriche bei der Autonomie in akademischen Angelegenheiten gibt es vor allem für die fehlende Möglichkeit der Festlegung der Studentenzahlen bzw. zur Regelung des Zugangs.

In Personalfragen wird die Autonomie etwa durch mangelnde Kündigungsmöglichkeiten für die teils noch verbeamteten Mitarbeiter bzw. die mangelnde Gestaltungsmöglichkeit bei deren Löhnen eingeschränkt. Bei der Organisation gibt es Beschränkungen etwa durch die gesetzlich festgelegte Amtszeit des Rektors sowie durch die Beschickung der Universitätsräte auch durch die Regierung. (APA, 7.4.2017)