Flattr geht an Eyeo.

Foto: Flattr

Das Kölner Unternehmen Eyeo ist vor allem für den Werbeblocker Adblock Plus bekannt – und umstritten. Immerhin lässt man sich von großen Firmen dafür zahlen, dass deren Werbung erst recht wieder dargestellt wird, worin so mancher Beobachter ein an der Grenze der Legalität schrammendes Geschäftsmodell sehen. Erst vor wenigen Wochen kam es denn auch in den Räumen von Eyeo zu Hausdurchsuchungen wegen des Vorwurf der gewerbsmäßigen Urheberrechtsverletzung.

Flattr

Nun will Eyeo aber sein Geschäftsfeld ausbauen. So verkündet man die Übernahme des Mikrobezahldienstes Flattr. Dieser Schritt sei die logische Konsequenz einer monatelangen Kooperation, bei der man sich auf eine gemeinsame Vision einigen konnte, formuliert es Peter Sunde. Der Flattr-Gründer hatte sich in den Vergangenheit als einer der ursprünglichen Piratebay-Betreiber einen Namen gemacht.

Flattr konnte in der Vergangenheit einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen, so haben sogar diverse Medien das Bezahlen für einzelne Artikel via Flattr integriert. Zuletzt war aber zu hören, dass die damit erzielten Einnahmen den Aufwand mittlerweile nicht mehr ansatzweise wert seien.

Plugin

Die eigene Zukunft sieht Flattr nun in einem automatischen Bezahlmodell: Über ein Browser-Plugin soll ermittelt werden, wie viel die User einzelne Seiten nutzen, und ob sie die Artikel auch wirklich lesen. Erst dann bekommt der Betreiber einen gewissen Betrag überwiesen. Bisher gibt es allerdings nur diesbezügliche Versprechungen des Herstellers, aktuell heißt es, dass das System noch im laufenden Jahr zur Verfügung stehen soll.

Eyeo übernimmt mit dem aktuellen Deal drei Mitarbeiter von Flattr. Sunde gehört dazu übrigens nicht, verspricht aber beratend zur Seite zu stehen. (red, 6.4.2017)