Phnom Penh – Für dutzende Paare, die mit ihren Babys von Leihmüttern in Kambodscha gestrandet sind, soll es noch diese Woche eine Lösung geben. Das sagte Chou Bun Eng, Staatssekretärin im Innenministerium, zur Tageszeitung Cambodia Daily. Die ausländischen Eltern müssen den kambodschanischen Gerichten beweisen, dass es eine biologische Verbindung zu dem Kind gibt. Der Vater muss den Behörden etwa einen DNA-Abgleich vorlegen. Außerdem müssen die ausländischen Eltern nachweisen, dass sie für das Kind sorgen können, nachdem es außer Landes gebracht worden ist. Bei der Maßnahme soll es sich laut Bun Eng aber nur um eine befristete Lösung handeln.

Im Oktober wurde die kommerzielle Leihmutterschaft in Kambodscha verboten. Mit Razzien gingen die Behörden im Land gegen die Klinikbetreiber vor. Ihnen wurde unter anderem vorgeworfen, die Leihmütter auszubeuten. Seitdem gilt die Leihmutter vor dem Gesetz auch als biologische Mutter des Babys. Sollte sie einen Mann haben, gehen die Behörden davon aus, dass er der Vater des Kindes ist. Bis zur jetzigen Lösung hatten die ausländischen Eltern versucht, ihre Babys über Vietnam ins Ausland zu bringen, wie Medien berichteten.

Im Kampf gegen Ausbeutung und Menschenhandel hat Kambodscha zudem Anfang März den Verkauf von Muttermilch untersagt. Einem US-Unternehmen wurde vorgeworfen, sich an den kambodschanischen Müttern zu bereichern. Die Frauen wurden nicht ausreichend informiert, so die Behörden. (red, 5.4.2017)