Foto: MUCRU/ Kate Sprogis

Perth – Es mag vielleicht nicht unbedingt zu ihrem weit verbreiteten fidelen "Flipper"-Image passen, Tatsache ist jedoch, dass Delfine bisweilen scheinbar recht brutal mit ihrer Jagdbeute umgehen. Kraken beispielsweise stehen ganz oben auf ihrem Speiseplan und müssen sich so einiges von den Meeressäugern gefallen lassen.

Die Art und Weise, wie der Indopazifische Große Tümmler (Tursiops aduncus) mit den Weichtieren verfährt, bevor er sie verspeist, gleicht dabei verblüffend der Vorbehandlung, die auch menschliche Köche den Kopffüßern angedeihen lassen, um diese geschmeidig zu machen: Sie schlagen die Oktopusse gegen die Wasseroberfläche, wirbeln sie durch die Luft und schütteln sie schonungslos durch.

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Gegen das Verschlucken

Wissenschafter um Kate Sprogis von der australischen Murdoch University in Perth haben dieses Verhalten der Delfine in den vergangenen Jahren mehrfach beobachtet und auch filmisch festgehalten. Wie sie nun im Fachjournal "Marine Mammal Science" schreiben, soll das Herumwerfen die Beute in kleinere Stücke zerteilen, um zu verhindern, dass sich die Delfine an den Kraken verschlucken.

Da sich damit auch größere Beute verschlingen lässt, habe es diese "Zubereitungstechnik" den Delfinen ermöglicht, in den australischen Gewässern zu gedeihen, berichtet Sprogis. "Zuerst beißen sie den Kraken den Kopf ab, dann wirbeln sie den restlichen Körper herum", schildert die Biologin gegenüber der BBC die Vorgehensweise der Tümmler. Diese Methode verhindere überdies, dass die Krakenarme sich am Kopf der Delfine festsaugen. (tberg, 4.4.2017)