Berlin – Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat am Jahrestag der Veröffentlichung der so genannten "Panama Papers" weitere Fortschritte im Kampf gegen internationale Steuerhinterziehung angemahnt. Es handele sich um einen Kampf gegen eine Hydra, sagte der CDU-Politiker am Montag bei einem steuerpolitischen Forum der Gewerkschaft Verdi in Berlin. Zugleich zeigte er sich zuversichtlich, dass sich die G20-Staaten bis zu ihrem Gipfeltreffen im Juli in Hamburg auf eine schwarze Liste mit Steueroasen einigen würden: "Das ist zugesagt."

Die "Süddeutsche Zeitung" und andere internationale Medien hatten mit der Veröffentlichung der "Panama Papers" ein Schlaglicht auf Briefkastenfirmen in Panama geworfen und damit weltweit für Aufsehen gesorgt. In dem Datenpaket fanden sich Dokumente über verschleierte Geschäfte von großen Banken, Vermögensverwaltern, Politikern oder Sport-Funktionären.

"Wir freuen uns immer, wenn solche Dinge öffentlich Druck erzeugen", sagte Schäuble. Mittlerweile seien zahlreiche Initiativen auf Ebene der G20 oder der EU in der Umsetzung oder abgearbeitet. So starte zum Ende dieses Jahres der automatische Steuer-Informationsaustausch mit über 100 Ländern. Fortschritte gebe es aber auch bei der Steuertransparenz von Unternehmen oder den Regeln für Steuerrabatte auf Forschung und Entwicklung. Zugleich warnte Schäuble aber: "Es wird ein Kampf bleiben." (Reuters, 3.4.2017)