Wien – Die staatliche KA Finanz, Bad Bank der einst notverstaatlichten Kommunalkreditgruppe, hat 2016 wieder 1,2 Mrd. Euro Risikopositionen (Wertpapiere, Kredite) zurückgefahren. Fast ebenso viel wie 2015 (1,2 Mrd. Euro). Diese Größenordnung will die Bank im Abbautempo vorerst beibehalten. Heuer sollen es 912 Mio. Euro sein. In etwa zehn Jahren will der Vorstand die Abbaubank heruntergefahren haben.

Bei einer Durchschnittslaufzeit des Rest-Portfolios von zehn Jahren liege man damit nicht so falsch, sagt der Vorstand. Einzelne Darlehen liefen freilich bis 2050 oder 2060, im Schnitt seien es aber zehn Jahre bis zur Tilgung. Mit dem bisherigen Risikoabbau auf mittlerweile 9,6 Mrd. Euro liege man weit vor den Planvorgaben, sagte Vorstandschef Helmut Urban heute zur APA. Seit ihrem Start hat die Bad Bank somit mehr als 25,7 Mrd. Euro an Risikopositionen abgebaut. Die EU hat die Abbaubank bis zum Jahr 2040 zum vollständigen Abbau verpflichtet.

Den Ehrgeiz, die Bank besonders schnell zu schließen, hat man in der KA Finanz nicht. Jeder Abbau habe mit Verkaufsverlusten zu tun. Wolle man also Steuergelder schonen, dann müsse dieser Abbau etappenweise verlaufen. Neues Staatskapital will man aus derzeitiger Sicht nicht mehr dafür brauchen. Man habe genug Kapital, um den "natürlichen Abbau" zu bewerkstelligen.

2016 hat die KA Finanz ihre Bilanz mit einem Nettoverlust von 28 (Vorjahresverlust: 29,3) Mio. Euro geschlossen. Knapp 41 Millionen Euro bekam der Staat für 2016 an Haftungsentgelten. Die KA Finanz rechnet auch 2017 mit einem negativen operativen Ergebnis. Inklusive alter Verlustvorträge sind 226,7 Mio. Euro Bilanzverlust angesammelt. (APA, 3.4.2017)