Luca D'Andrea, "Der Tod so kalt". Deutsch: Verena von Koskull. € 15,50 / 469 Seiten. DVA, München 2017

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"Sobald man an der Oberfläche eines Siebenhundert-Seelen-Dorfes kratzt, stößt man auf ein Schlangennest." Jeremiah, der mit seiner Frau in deren Südtiroler Heimatdorf zurückgekehrt ist, will hier für eine amerikanische TV-Produktion einen Film über die Bergretter drehen.

Dabei stößt er auf eine Story, die sich vor 30 Jahren während eines Unwetters in der Blettenbachschlucht zugetragen hat. Damals wurden drei junge Einheimische Opfer eines Massakers. Der Täter wurde nie gefasst und Jeremiah entwickelt eine Besessenheit, diesen Fall aufzuklären. Der Autor, der in Bozen lebt, beschreibt keine konkrete Südtiroler Ortschaft, wohl aber dürften biografische Erfahrungen mit eingeflossen sein.

Luca D'Andrea hat selbst für das italienische Fernsehen einen Film über die Bergrettung produziert und vermag die Natur der Gebirge drastisch darzustellen. In seinem Romandebüt verwendet er Elemente des Krimis und kombiniert sie mit dem Schrecken subterrestrischer Ungeheuer, was, ob real oder Einbildung, ganz gut funktioniert. (Ingeborg Sperl, Album, 4.4.2017)