Miami – Venus Williams scheint keine Altersgrenze zu kennen. Die US-Amerikanerin, die am 17. Juni schon 37 Jahre alt wird, bezwang am Mittwoch beim WTA-Premier-Turnier in Miami die Weltranglisten-Erste Angelique Kerber mit 7:5, 6:3. Und die ältere der Williams-Geschwister war danach mit ihrem Spiel nicht einmal wirklich zufrieden. Sie trifft im Halbfinale auf die Britin Johanna Konta.
Letztere schaltete unerwartet die als Nummer drei gesetzte Rumänin Simona Halep mit 3:6, 7:6 (7), 6:2 aus. Das zweite Halbfinale bestreiten Karolina Pliskova (CZE/2) und Caroline Wozniacki (DEN/12).
Hart geschlagen
"Es war ein interessantes Match. Ich habe es kontrolliert. Ich habe mehr Fehler gemacht, als mir lieb ist, und auch der Prozentsatz beim ersten Service war mir zu niedrig", erklärte Williams. Sie betrachte das Match vom Standpunkt aus, wie sie sich verbessern könne. Sie verbesserte sich auch im Lauf des Spiels gegen Kerber, und nach 1:39 Stunden stand ihr dritter Sieg im siebenten Vergleich mit der Deutschen fest. Williams könnte ihren vierten Titel in Miami nach 1998, 1999 und 2001 holen.
"Sie hat wirklich vom Start weg sehr aggressiv gespielt und die Bälle sehr hart geschlagen", sagte Kerber. Sie selbst habe sich nicht sehr gut bewegt und zu viele Fehler gemacht. "Es war nicht mein bestes Spiel, aber sie hat verdient gewonnen." Kerber, die im Vorjahr die Australian und die US Open gewonnen hatte, kletterte zuletzt wegen einer Verletzung von Serena Williams zwar wieder auf Platz eins, mit ihrer bisherigen Saison kann die 29-Jährige aber nicht zufrieden sein. "Das war nicht der beste Start, aber es ist kein Drama, weil ich immer noch gut spiele und Matches gewinne", blieb Kerber positiv.
Konta stoppt Halep
Bereits zuvor war Konta zur ersten Britin überhaupt im Halbfinale von Miami geworden. Erst nach 2:30 Stunden stand der 3:6, 7:6 (7), 6:2-Erfolg über Halep fest. Die Rumänin war zuletzt von Verletzungen geplagt und hatte in Miami erstmals in dieser Saison mehrere Matches gewonnen. "Ich war so nah am Sieg, im Tiebreak haben mir nur zwei Punkte gefehlt", haderte Halep mit sich. "Aber mein Selbstvertrauen ist da, mein Spiel ist da – ich brauche nur Matches", machte sie sich gleich wieder Mut.
Ungesetzter Fognini zeigt auf
Bei den Herren steht das erste Halbfinale des ATP-Masters-1000-Turniers am gleichen Schauplatz fest. Die Überraschung gelang hierbei dem Italiener Fabio Fognini, der den als Nummer zwei gesetzten Japaner Kei Nishikori 6:4, 6:2 eliminierte. "Das ist vielleicht ein Traum", sagte Fognini, der es als erster ungesetzter Spieler seit zehn Jahren in ein Miami-Halbfinale geschafft hat.
In diesem wird Fognini wieder Außenseiter sein, denn sein nächster Gegner heißt Rafael Nadal. Dem als Nummer fünf gesetzten Spanier bereitete der US-Amerikaner Jack Sock nur zu Beginn des zweiten Satzes richtig Mühe. 0:2 lag Nadal schon hinten und musste zwei weitere Breakbälle bei 15:40 abwehren. "Das war der Schlüssel im zweiten Satz", meinte der 30-Jährige später. "Das Match war viel enger, als es das Resultat aussagt", versicherte Nadal.
Er könnte im Endspiel schon zum dritten Mal in diesem Jahr auf seinen Dauerrivalen Roger Federer treffen. Der Schweizer musste zuvor aber noch zweimal gewinnen, zunächst am Donnerstag im Viertelfinale gegen Tomas Berdych. Federer hatte bei den Australian Open einen Fünf-Satz-Thriller im Finale und zuletzt in Indian Wells ein einseitiges Spiel jeweils gegen Nadal gewonnen. (APA, 30.3.2017)