Istanbul/Damaskus – Die Türkei beendet nach sieben Monaten ihren Militäreinsatz im Norden Syriens. Der nationale Sicherheitsrat unter Führung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan erklärte am Mittwoch, die Offensive gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" und kurdische Milizen sei "erfolgreich abgeschlossen" worden. Unklar blieb, ob die Türkei ihre Soldaten aus dem Nachbarland abziehen wird.

Regierungschef Binali Yıldırım schloss weitere Einsätze der türkischen Armee in Syrien nicht aus.

Die türkische Armee war im vergangenen August im Norden des Nachbarlandes interveniert, um die IS-Miliz von der türkischen Grenze zurückzudrängen. Im Visier hatte die türkische Armee aber auch die syrisch-kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), die eng mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden sind. Die Regierung in Ankara betrachtet die PKK und die YPG als terroristische Vereinigungen.

Die türkische Armee und verbündete syrische Rebellen hatten die IS-Miliz im Zuge des Einsatzes "Schutzschild Euphrat" aus mehreren Städten im Grenzgebiet verdrängt. Sie erzielten mit der Eroberung der Grenzstadt Jarablus und anderer Orten zunächst rasche Erfolge, doch geriet die Offensive vor al-Bab ins Stocken. Nach wochenlangen Kämpfen drangen die türkischen Soldaten mit Unterstützung syrischer Rebellen schließlich im Februar in die letzte IS-Hochburg in der Provinz Aleppo ein. (APA, 29.3.2017)