Schon lange geht Österreich nachlässig mit seinem Grund und Boden um. Wenn täglich 30 Fußballfelder zubetoniert werden – wie von den Experten glaubhaft vorgerechnet -, hat das über die Jahre natürlich Auswirkungen auf dieses Land. Denn so viel Platz haben wir nicht. Neben den vielen steilen Bergen, auf denen man sich bautechnisch nicht so austoben kann, bleibt relativ wenig Platz übrig. Wenn man aufmerksam herumfährt, sieht man bereits den vielen Beton: einst hoffnungsvolle Wirtschaftsprojekte in Form von aufgelassenen Gewerbeimmobilien; die dazugehörigen, nicht mehr notwendigen Parkplätze; und verfallende Bauernhöfe, die aufgrund des Wegzugs in die Stadt keine Nutzer mehr haben.

Vielfach wird noch immer so gebaut wie in den Nachkriegsjahrzehnten. Eine Nachnutzung von Gebäuden und Anlagen, die nicht mehr benötigt werden, gibt es nicht.

Da muss gegengesteuert werden. Nur, dass in einer aktuellen Studie der Ruf nach Steuergeld dafür laut wird, ist ebenso symptomatisch wie der Bauwahn selbst.

Zuerst einmal wäre es notwendig, das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Boden eine endliche Ressource ist, ebenso wie Wasser. Die Folgen von zu viel Beton sind für das Klima und die Umwelt fatal. Die Raumordnungsregeln, die es ja gibt, müssten geschärft oder wenigstens penibel eingehalten werden. Dass die Flächenwidmung vor allem Sache der Bürgermeister ist, ist kontraproduktiv. (Johanna Ruzicka, 29.3.2017)