Bogota – Ein Angriff auf einen Militärkonvoi mit zwei Toten belastet die Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der marxistischen ELN-Guerilla.

Die Soldaten hatten in der Konfliktregion Arauca an der Grenze zu Venezuela einen Bus eskortiert, als auf der Straße zwischen den Städten Tame und Fortul mutmaßliche ELN-Rebellen mit Waffen und Sprengstoff das Militär angriffen, berichtete das Portal "El Tiempo". Zwei Soldaten starben, drei wurden verletzt. Das Militär machte die Einheit "Domingo Lain" der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) für die Tat verantwortlich.

Präsident und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos ordnete eine Offensive gegen die Guerilla an. Trotz der am 7. Februar auf neutralem Boden im ecuadorianischen Quito begonnenen Verhandlungen über einen Friedensvertrag gibt es bisher keinen Waffenstillstand.

Bis zu 2.000 Kämpfer

Santos will wie mit der größeren FARC-Guerilla (6.900 Kämpfer), die derzeit unter UN-Kontrolle in 26 sogenannten Friedenscamps ihre Waffen registrieren lassen und dann abgeben, ein Ende des bewaffneten Kampfes erreichen. Erst am vergangenen Wochenende waren bei einer mutmaßlichen ELN-Attacke in der Pazifikregion Choco fünf Menschen gestorben. Die ELN soll noch über 1.500 bis 2.000 Kämpfer verfügen.

Ein Friedensvertrag auch mit der ELN ist von großer Bedeutung, damit sie nicht die Kontrolle über den Kokainhandel in bisher von der FARC dominierten Regionen übernimmt. Dieser ist die Haupteinnahmequelle. Im kolumbianischen Konflikt starben seit 1964 über 220.000 Menschen. (APA, 29.3.2017)