Berlin – Union und SPD haben sich nach monatelanger Diskussion auf eine Regelung zum Verbot von Kinderehen in Deutschland verständigt. "Nächste Woche soll es jetzt im Kabinett beschlossen werden", sagte Unions-Fraktionsvize Stephan Harbarth der Heidelberger "Rhein-Neckar-Zeitung" laut Vorabbericht vom Montag.

Ehen, bei denen zum Zeitpunkt der Hochzeit mindestens ein Partner jünger als 16 Jahre war, sollten künftig automatisch nichtig sein. Bei 16- bis 18-Jährigen werde es nach gerichtlicher Überprüfung die Möglichkeit einer Aufhebung der Ehe geben, erläuterte der CDU-Politiker.

Man sei sich einig, "dass Mädchen aus einer Kinderehe aufenthaltsrechtlich nicht schlechter gestellt werden dürfen als sie es als Verheiratete gewesen wären". Das Kindeswohl habe auch hier Vorrang. Zudem sollen laut Harbarth Imame, die wiederholt Trauungen mit unter 16-Jährigen vollziehen, leichter ausgewiesen werden können. (APA, 27.3.2017)