Wien – Der Streit zwischen den "Krone"-Eigentümern, der deutschen Funke-Gruppe und der Familie Dichand, ist nun – indirekt – beim Arbeitsgericht gelandet. Der von der Funke-Gruppe gestellte Geschäftsführer der Krone-Verlag GmbH, Bernhard Schneider, kämpft um sein Geld und hat am 22. Februar eine Klage beim Arbeits- und Sozialgericht (ASG) Wien eingebracht. Er fordert Gehälter nach und die Feststellung, dass er nach wie vor ein aufrechtes Dienstverhältnis hat.

Die Vorgeschichte: Christoph Dichand, im Aufsichtsrat der Verlagsgesellschaft und "Krone"-Chefredakteur, will den jeweils auf ein Jahr geschlossenen Dienstvertrag des Deutschen nicht verlängern, die Funke-Seite schon. Allerdings können die beiden Eigentümer die "Krone"-Verlagsgeschäftsführer nur im Einvernehmen bestellen und abberufen, so jedenfalls die Lesart der Juristen des Klägers. Der andere, von der Dichand-Seite eingesetzte, Geschäftsführer des Krone-Verlags ist Wolfgang Altermann.

Dichand will zum laufenden Verfahren keine Stellungnahme abgeben. Er geht aber offenbar davon aus, dass Schneider keinen Dienstvertrag mehr hat.

Schneider ist von 2007 bis Ende 2014 einer der Geschäftsführer der Mediaprint gewesen, in diesen Konzern von "Krone" und "Kurier" hatte ihn die Funke-Gruppe berufen. Das Mandat im Krone-Verlag übt Schneider seit Ende 2014 aus; bisher wurde der Dienstvertrag der Geschäftsführer jeweils im Herbst verlängert.

Bezahlt bekommt Schneider seit heurigem Jänner nichts mehr – ins Büro geht er trotzdem jeden Tag, wie Insider erzählen. Alle bisherigen Einigungsversuche sind gescheitert.

In seiner Klage habe der frühere Mannesmann-Manager drei Monatsgehälter (Jänner bis März 2017) geltend gemacht, wie eine ASG-Sprecherin auf Anfrage des STANDARD erklärt. Beträge werden allerdings nicht genannt. (Renate Graber, 28.3.2017)