Wien – Mitten ins Ringen um die neue Channel-Struktur im ORF fährt jetzt die "Kronen Zeitung" eine "-Kampagne zu den Gehältern der ORF-"Stars". Das Kleinformat machte seine Montagsausgabe mit einem entsprechenden "geheimen Gagenreport" auf, wobei vor allem "Stars" der TV-Information als Großverdiener dargestellt wurden. Für die FPÖ war das ein gefundenes Fressen, sie forderte "Gehaltstransparenz" beim ORF.

Angefangen bei den Gehältern von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Fernseh-Direktorin Kathrin Zechner schlüsselte die "Krone" unter anderem auf, wie viel Chefredakteure und ZiB-Moderatoren verdienen. Die "geheime Gehaltsliste" kursiere "in politischen Kreisen", hieß es. Zum Vergleich wurden die Gehälter einer Supermarkt-Kassiererin und eines Bankangestellten gegenübergestellt – und die jüngste "Zwangsgebührenerhöhung".

Gehaltspyramide

Die FPÖ sprang sofort auf. Mediensprecher und Generalsekretär Herbert Kickl forderte eine "Gehaltspyramide für steuergeldbezahlte ORF-Angestellte". Die "bezahlten Gehälter stehen in keinem Bezug zur tatsächlichen Leistung", konstatierte er. Außerdem müsse man sich "Nebeneinkünfte und Pensionsregelungen" näher anschauen: "Die Gerüchteküche spricht ja bei dem einen oder anderem 'ORF-Star' von äußerst phantastischen Sondervereinbarungen, die – sollten sie sich tatsächlich verifizieren lassen – mit den guten Sitten keinesfalls vereinbar sind", behauptete Kickl. Auf Facebook beeilte sich die FPÖ, eine Grafik der "ORF-Gehaltspyramide" zu verbreiten: "Schluss mit den ORF-Bonzengehältern", lautete dort die blaue Forderung.

Auch das Team Stronach schlägt in diese Kerbe. "Die höchst eigenartige Gehaltsstruktur beim ORF muss endlich offen dargelegt und dann bereinigt werden", verlangt Klubobmann Robert Lugar in einer Aussendung. "Es sei unverständlich, dass auf Kosten der Steuerzahler Luxusgagen jenseits jener von Bundeskanzler und Bundespräsident gezahlt werden, während anderseits Tontechniker und Kameraassistenten am Existenzminimum leben", kritisiert Lugar. Es sei "höchste Zeit, dass sich SPÖ und ÖVP ihre Proporz-Spielwiese vorknöpfen und die Gehälter zurechtstutzen". (APA, red, 27.3.2017)