Wenn Samsung am 29. März mit dem Galaxy S8 sein nächstes Smartphone-Flaggschiff vorstellt, wird es für den koreanischen Konzern keine leichte Aufgabe, das Publikum dabei noch zu überraschen. Schon in den letzten Wochen und Monaten kursierten immer mehr glaubwürdige Informationen und Bilder zu dem Highend-Smartphone.

Nun, wenige Tage vor dem Launch, folgt ein weiterer Leak, der diesmal von Winfuture geliefert wird. Und dieser fällt umfassend aus. Neben einigen neuen Bildern gibt es auch frische Details zur Hardware, die kaum eine Frage offen lassen.

Großes Display, ungewöhnliche Auflösung

Der Reihe nach: Das Galaxy S8 wird in einer normalen Variante und als "Plus"-Modell erscheinen. Der sichtbare Unterschied liegt in der Größe. Die Standard-Ausgabe kommt mit einem 5,8-Zoll-Display daher, die größere Version bringt es auf 6,2 Zoll. Die Auflösung unterscheidet sich nicht und liegt bei 2.960 x 1.440 Pixel, was sich zu einem eher ungewöhnlichen Seitenverhältnis von 18,5:9 umrechnen lässt.

Wie gehabt setzt Samsung auf seine bewährten AMOLED-Panels. Die zweite Abweichung zwischen den beiden Modellen soll in der Kapazität des drahtlos aufladbaren Akkus liegen, die mit 3.000 bzw. 3.500 mAh (S8 Plus) angegeben wird.

Die Bildschirme sollen dank schmaler Ränder die Front des Handys fast vollständig ausfüllen. Die beinahe "randlose" Erscheinung nennt Samsung "Infinity Display". So sollen die Handys trotz ihrer großen Bildschirme noch einigermaßen handlich bleiben. Auch Maße und Gewicht sind in den Dokumenten von Winfuture zu finden, zumindest für das normale S8. Es kommt auf 148,9 x 68,1 x 8 Millimeter und soll dabei recht leichte 151 Gramm wiegen.

Foto: Samsung/GSMArena

Irisscanner und Fingerabdruckleser

Als weitere Komponenten finden sich auf der Vorderseite auch noch eine Selfie-Kamera mit einer Auflösung von acht Megapixel, einer lichtstarken Blende mit f/1.7 und Autofokus und auch ein Iris-Scanner. Der soll den Nutzer zuverlässig erkennen und kommt auch für verschiedene Sicherheitsfunktionen zum Einsatz. Beispielsweise soll es einen eigenen Ordner für wichtige Daten geben, der erst nach einem erfolgreichen Irisscan Zugriff erlaubt.

Wer möchte, kann aber auch den eigenen Fingerabdruck zum Entsperren des S8 verwenden. Den entsprechenden Scanner hat Samsung auf der Rückseite montiert. Da sitzt auch die Hauptkamera des Android-Flaggschiffs. Auch diese bringt interessante Spezifikationen mit.

Keine Doppelkamera

Samsung verweigert sich sowohl einer Teilnahme an der Schlacht um mehr Megapixel und zieht auch beim Doppelkamera-Trend derzeit noch nicht mit. Zwölf Megapixel soll das Kameramodul liefern, wobei besonders die 1,4 Mikrometer großen Pixel in Verbindung mit der f/1.7-Blende für gute Aufnahmen bürgen sollen. Dazu gibt es neben einem Dual-LED-Blitz auch einen kombinierten Autofokus mit Phase Detection und Lasermessung. Anzunehmen ist, dass es auch weiterhin eine optische Bildstabilisierung geben wird.

Foto: Samsung/Winfuture

Exynos 8895 für Europa

Auch unter der Haube lässt sich Samsung nicht lumpen. LTE bis 450 Mbit/s (sofern vom Netz unterstützt), Gigabit-WLAN, NFC und Bluetooth 4.2 sind an Bord. Dazu soll das Handy in Europa 64 GB Speicher bieten. Wer möchte, wird diesen mittels microSD-Karte erweitern können. Vorinstalliert ist Android 7.0 "Nougat" mit Samsungs eigener Oberfläche, die man unter dem Namen "Touchwiz" kennt. Diese soll sich heuer deutlich aufgeräumter präsentieren, das Handy soll außerdem den smarten Assistenten Bixby mitbringen. Von einer Aktualisierung auf die aktuelle Version 7.1 sowie auf das kommende Android "O" ist auszugehen.

Zwei verschiedene Chips sollen je nach Region für flotte Performance sorgen. Für Europa vorgesehen ist dabei Samsungs Eigenbau Exynos 8895, ein mit bis zu 2,5 GHz taktender Octacore-Chip. Dazu gibt es vier GB RAM und somit weniger, als in manchen anderen Flaggschiffen, bereits sechs GB Arbeitsspeicher mitbringen. In anderen Teilen der Welt soll Qualcomms Snapdragon 835 verbaut werden. Leistungstechnisch dürften sich beide auf Augenhöhe begegnen.

Foto: Samsung/Winfuture

Wasserdicht und in fünf Farben

Ein nach IP68-Standard zertifiziertes Gehäuse soll die Hardware vor dem Eindringen von Staub und nassen Versehen schützen. Geht das Smartphone versehentlich baden, soll es bis zu 30 Minuten lang unbeschadet bei einer maximalen Süßwassertiefe von 1,5 Meter überstehen können. Dennoch soll auch gute Soundqualität geliefert werden, weswegen ein Stereolautsprecher an Bord ist. Entgegen ersten Gerüchten aus dem vergangenen Herbst behält Samsung den 3,5mm-Klinkenstecker für Kopfhörer und Headsets bei.

Gleich in fünf Farben sollen das S8 und S8 Plus an den Start gehen. Neben üblichen Varianten wie Silber, Schwarz und Gold wird es das Gerät auch in Blau und "Orchideen-Grau" geben. Ob alle Farben auf allen Märkten erhältlich sein werden, ist noch abzuwarten.

Preis steigt deutlich an

Das reiche Technikpaket wird allerdings kein Schnäppchen. Erstmals seit drei Jahren wird Samsung den Preis seines Spitzenhandys anheben – und das gleich um 100 Euro. Diese kürzlich bereits kursierende Angabe bestätigt auch dieser Leak. Statt 699 Euro soll das Galaxy S8 zum Verkaufsstart mit 799 Euro zu Buche schlagen. Wer lieber zum S8 Plus greifen will, muss zumindest 899 Euro ausgeben.

Dazu könnte Samsung laut Winfuture auch interessantes Zubehör zum S8 veröffentlichen. Durchgesickert sind etwa Informationen über eine aktiv gekühlte Docking-Station, mit der sich das Handy – ähnlich wie beim Continuum-Modus von Windows 10 – im Desktop-Modus und mehreren Displays verwenden lässt. (gpi, 26.03.2017)