Bild nicht mehr verfügbar.

IBM hatte eine Vorreiterrolle im Home-Office, nun will der IT-Konzern nichts mehr davon wissen und holt die Mitarbeiter wieder zurück ins Büro.

Foto: Getty/Mille

IBM will das Home-Office sukzessive abschaffen. Das IT-Unternehmen fordert die Mitarbeiter auf, wieder in den vier Wänden des Konzerns zu arbeiten. Betroffene müssen somit wieder pendeln, sich eine neue Wohnung in der Nähe einer der Standorte suchen oder im schlimmsten Fall sich einen neuen Job suchen. Betroffen ist bisher eine Abteilung mit rund 2.600 Angestellten, weitere Departments sollen allerdings folgen.

Lange Zeit Vorreiterrolle

"Jeder, den ich kenne, ist verärgert", sagt ein Mitarbeiter gegenüber dem Online-Magazin Quartz. IBM galt in Puncto Home-Office lange Zeit als Vorreiter. 2009 arbeiteten etwa 40 Prozent der Belegschaft von daheim aus. Dadurch konnten laut eigenen Angaben rund 100 Millionen US-Dollar jährlich eingespart werden. Bereits in den 1980ern installierte der Konzern Terminals in den Häusern von Angestellten, damit diese aus der Ferne arbeiten können – damit ist wohl offenbar Schluss.

Innovation nun im Fokus

Management-Professor John Sulliver hat eine Erklärung für das Umdenken des IT-Unternehmens. Offenbar möchte IBM nun deutlich mehr Fokus auf Innovation setzen und da hätten Mitarbeiter, die sich in der Kantine oder im Aufzug treffen, großen Einfluss darauf. Die Konkurrenz von Google, Apple und Facebook leben dies bereits vor. Bei dem Unternehmen ist Home-Office ebenso verpönt, vielmehr will man möglichst viele Mitarbeiter an einem Ort zusammenbringen.

Reddit und Best Buy haben es vorgemacht

Mittels Benefits wie kostenlosem Essen, Massagen, Wäscheservice oder Kinderbetreuung locken die IT-Firmen die Mitarbeiter. Zudem werden Boni ausgezahlt, wenn die Angestellten in der Nähe der Hauptquartiere wohnen. IBM ist übrigens nicht einer der ersten US-Firmen, die in Puncto Home-Office deutlich zurückrudert. Reddit oder Best Buy haben in den vergangenen Jahren bereits einen ähnlichen Wandel durchgemacht und die Mitarbeiter wieder zurück ins Büro geholt. (red, 25.03.2017)