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Bruno Le Roux (rechts) mit seinem Nachfolger Matthias Fekl (links).

Foto: REUTERS/Christian Hartmann

Paris – Der 39-jährige Matthias Fekl hat am Mittwoch in Paris das Amt des Innenministers von dem Sozialisten Bruno Le Roux übernommen, der am Dienstagabend wegen des Vorwurfs der Scheinbeschäftigung seiner Töchter zurückgetreten war. Fekl war seit September 2014 Staatssekretär für Außenhandel und Tourismus.

Le Roux sagte bei der Amtsübergabe, auf Fekl komme die wichtige Aufgabe zu, "die Sicherheit der Wahlen zu gewährleisten". In Frankreich wird im April und Mai ein Nachfolger für Präsident François Hollande gewählt. Der Innenminister ist auch für die Terrorabwehr und die Flüchtlingspolitik zuständig, seit den Anschlägen vom November 2015 gilt der Ausnahmezustand.

Fekl würdigte Le Roux' Rücktritt nach nur dreieinhalb Monaten im Amt als Zeichen der "Verantwortung". Die Justiz hatte am Dienstag vorläufige Ermittlungen eröffnet, in denen es um die mögliche Scheinbeschäftigung von Le Roux' beiden Töchter in seiner Zeit als Abgeordneter und Fraktionsvorsitzender der Sozialisten in der Nationalversammlung geht.

In Frankfurt geboren

Das Amt des Innenministers ist für Fekl der vorläufige Höhepunkt seiner Karriere. Er wurde 1977 in Frankfurt am Main als Sohn einer französischen Mutter und eines deutschen Vaters geboren und hat beide Staatsbürgerschaften. Nach seiner Schulzeit in Berlin studierte er in Frankreich an Elitehochschulen wie der Sciences Po und der Funktionärskaderschmiede ENA. Er gehört seit 2001 der Sozialistischen Partei an.

Fekl gilt als überzeugter Europäer. Während seiner Zeit als Staatssekretär setzte er sich in den Verhandlungen über das Freihandelsabkommen TTIP für mehr Zugeständnisse der USA ein. (APA, 22.3.2017)