Billige Flüge haben zur Folge, dass viel geflogen wird. Wären die Flüge richtig besteuert, würden unter Umständen mehr Flieger am Boden bleiben.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Erst kürzlich wurde dem Bau einer dritten Piste auf dem Schwechater Flughafen aus Umweltgründen eine gerichtliche Absage erteilt. Das wird aber wohl nicht bedeuten, dass zum Thema Flugverkehr nun langsam Vernunft einkehrt. Die dritte Piste wär auch nicht Ursache für mehr Flugverkehr, sie würde ihn lediglich erleichtern.

Das Geschäftsmodell Flughafen ist offenbar so verlockend für Wirtschaft und Politik, dass weitere Anläufe folgen werden. Und tatsächlich könnten sich Zuwächse im Flugverkehr ohne weiteren Ausbau des Flughafens in Richtung Bratislava verlagern.

Extrem billig

Ein Kampf um die dritte Piste würde sich erübrigen, wenn man den wahren Ursachen für ihre Notwendigkeit nachginge. Fliegen ist eine attraktive Möglichkeit der Fortbewegung geworden und offenbar ein nicht enden wollender Wachstumsmarkt. Es ist extrem billig. Und das kann es nur sein, weil Flugzeugtreibstoff nicht besteuert ist und sowohl Flugtickets als auch Servicegebühren auch keiner Mehrwertsteuer unterliegen.

Business- und Shoppingflüge

Dabei sind die negativen Umweltwirkungen des Fliegens enorm. Zwar ist der CO2-Ausstoß pro Personenkilometer mit dem Flugzeug ähnlich wie beim Auto. Aber mit einem etwas längeren Ferienflug legen Sie in wenigen Stunden so viele Kilometer zurück wie mit dem Auto in mehreren Monaten. Wäre das Fliegen etwas teurer, würden sich doch viele überlegen, zum Shopping schnell nach Paris oder New York zu fliegen. Auch viele Businessflüge würden sich bei höheren Flugpreisen oft plötzlich als nicht mehr notwendig herausstellen. (Rudolf Skarics, 21.3.2017)