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Flackerndes Licht oder Animationen mit Stroboskopeffekt können bei manchen Personen mit Epilepsie Anfälle verursachen.

Foto: AP Photo/Bullit Marquez

Im Dezember 2016 hat der an Epilepsie leidende US-Journalist Kurt Eichenwald einen Anfall erlitten. Auslöser war ein Tweet mit einem animierten Gif, der mit den Worten "Du verdienst einen Anfall" an ihn gerichtet war. Nun wurde der mutmaßliche Absender des Tweets festgenommen, berichtet die "New York Times".

Anwalt: Wie eine Briefbombe

Der 29-Jährige John R. wurde vom FBI wegen des Verdachts auf Cyberstalking mit der Absicht auf Tötung oder Körperverletzung festgenommen. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft. Eichenwald hatte schon im Oktober zuvor ein ähnliches Bild mit flackender Animation erhalten, damals aber schnell genug wegsehen können.

Der Anwalt des Journalisten vergleicht den Angriff mit einer Briefbombe. Im Gegensatz zu anderen Fällen von Cyberstalking oder –bullying, wo es um emotionalen Missbrauch geht, war diese Attacke darauf ausgerichtet, dem Opfer körperlichen Schaden zuzufügen. Bei einer Durchsuchung von R.s Twitter-Account hatte das FBI Nachrichten an andere Nutzer entdeckt, in denen der mutmaßliche Täter über seine geplante Attacke berichtete. Auch habe er in den Nachrichten geschrieben, dass er von Eichenwalds Epilepsie wisse.

Nicht der erste Vorfall

Schnell wechselnde Lichteffekte können bei einigen Personen mit Epilepsie Anfälle verursachen. Zu Angriffen mit animierten Gifs kam es schon vor einigen Jahren im Forum der Epilepsy Foundation. Eichenwald, der nach dem Anfall im Dezember mehrere Woche mit gesundheitlichen Folgen zu kämpfen hatte, hat seither nach eigenen Angaben animierte Gifs von 40 weiteren Twitter-Accounts erhalten. (red, 19.3.2017)