Die Offensive zur Rückeroberung der zweitgrößten irakischen Stadt von den Jihadisten hatte am 17. Oktober mit Unterstützung der von den USA angeführten Militärkoalition begonnen.

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Mossul – Einen Monat nach dem Beginn ihrer Offensive zur Rückeroberung des Westteils von Mossul sind die irakischen Truppen am Wochenende weiter in die Altstadt vorgerückt. Sie nahmen nach eigenen Angaben unter anderem eine Moschee und zwei Märkte ein. Eliteeinheiten befanden sich 800 Meter von der Al-Nuri-Moschee, wo die Jihadistenmiliz Islamischer Staat 2014 ihr "Kalifat" ausgerufen hatte, entfernt.

Die Armee richtet sich auf einen langwierigen Häuserkampf gegen die IS-Kämpfer in der Altstadt ein. Die dortigen Bedingungen gelten wegen der engen Gassen und der dicht beieinanderstehenden Häuser als besonders schwierig. Die Straßen seien zu eng für die Militärfahrzeuge, sagte der Sprecher der Eliteeinheiten des Innenministeriums, Firas al-Suwaidi. Die Altstadt müsse nun "Straße für Straße, Haus für Haus" vom IS befreit werden.

Ein symbolisch wichtiges Ziel ist die Al-Nuri-Moschee, in der IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi im Juli 2014 bei einem seiner seltenen Auftritte das "Kalifat" des IS in Teilen des Irak und im benachbarten Syriens proklamiert hatte. Die Elitekämpfer seien nur noch 800 Meter von der Moschee entfernt, sagte al-Suwaidi.

Am Freitag hatten die irakischen Truppen einen Markt und eine Moschee in West-Mossul eingenommen. Am Samstag brachten sie nach Angaben eines Polizeikommandeurs einen zweiten Markt sowie ein Getreidesilo unter ihre Kontrolle. Die Bundespolizei unterstützt die Einheiten des Innenministeriums im Kampf gegen den IS in Mossul.

Militäraktion der USA

Die Offensive zur Rückeroberung der zweitgrößten irakischen Stadt von den Jihadisten hatte am 17. Oktober mit Unterstützung der von den USA angeführten Militärkoalition begonnen. Nach der Einnahme von Ost-Mossul im Jänner begann am 19. Februar der Angriff auf den Westteil der Stadt. Dabei wurden der Sitz der Regionalregierung, das Mossul-Museum und der Bahnhof zurückerobert. Der Fall von Mossul, letzte große Bastion des IS im Irak, wäre ein schwerer Rückschlag für die Jihadisten.

Nach Angaben der irakischen Regierung flohen inzwischen 150.000 Menschen aus West-Mossul. Zwei Drittel von ihnen kamen demnach in Flüchtlingslagern nahe der Großstadt unter. (APA, AFP, 19.3.2017)