Die Genrezuordnung Psychobilly muss man sich erst verdienen. Dieser durchgeknallten Spielart des Rockabilly frönen die Kalifornier der Tiger Army, die am kommenden Montag in der Wiener Arena für einen Auflauf an Elvis-Gedenkfrisuren sorgen werden.
Live geht da durchaus die Post ab, auf Platte hingegen klingt die Musik dieser Armee etwas gebügelt. Bon Jovi spielt Charlie Feathers, so in etwa. Dabei hat Kalifornien eine besondere Historie bezüglich hochwertigen Rocka- und Psychobillys. Denken wir an die unheiligen Säulenheigen The Cramps, an die punkigen Social Distortion oder die fantastischen Blasters.
Misst man die Tiger Army an diesen Namen, braucht man ein Taschentuch, um sich die Tränen wegzuwischen, die einem da kommen. Vor Lachen. Denn diesen reichen sie nicht einmal das Wasser für ein Fußbad. Dafür sind sie brav auftätowiert, wie es in dem Fach irgendwann Gesetz wurde.
Das Vorprogramm bestreiten zwei heimische Acts aus der Neigungsgruppe: Kitty in a Casket und King D & The Royals Of Rhythm. Der Kamm liegt bei allen Acts schon in der Butter. (flu, 16.3.2017)