Wien – Das ferne Argentinien hat der Casinos Austria AG (Casag) bzw. der Casinos Austria International viel Pech (und Verluste) eingebracht. Vor ein paar Tagen nun hat der fürs Auslandsgeschäft zuständige Casinos-Chef und Aufsichtsratsvorsitzende der Casinos Austria International Holding, Karl Stoss, das Argentinien-Geschäft begraben. Und das konzerneigene Hotel Sheraton in Salta in der gleichnamigen argentinischen Provinz verkauft. Das bestätigt der Sprecher der Casag auf Anfrage des STANDARD. Das Haus sei verkauft worden, weil der Besitz von Hotels nicht zu den Kernaktivitäten der Gruppe zähle.

Zudem dürfen die Österreicher seit 2013 keine Kasinos mehr in Argentinien betreiben, denn damals hat die Aufsichtsbehörde der argentinischen Casinos-Tochter Enjasa die Glücksspiellizenzen entzogen. Die CAI ist mit ihren Rechtsmitteln abgeblitzt.

Stoss soll schlechte Karten haben

Derzeit läuft in diesem Zusammenhang ein Schiedsverfahren gegen Argentinien, in Bälde soll es erste Anhörungen geben. Der Verkauf des Luxushotels ist der letzte Schritt der Verabschiedung aus Argentinien, zuvor hat die CAI diverse Automaten-Outlets, zwei weitere Kasinos und Lotteriegeschäft versilbert. Das Kasino im Piscis Hotel (von dessen Verkauf DER STANDARD irrtümlicherweise berichtet hatte) in der Skiregion Las Lenas in der Provinz Mendoza wird schon länger nicht mehr von der Casinos International betrieben. Die argentinische Casinos-Tochter Enjasa werde nun liquidiert, heißt es von Seiten der Casag.

Wer selbige in Zukunft führen wird, das wird in Bälde entschieden. Wie berichtet laufen die Verträge der Casag-Vorstandsmitglieder Stoss (ÖVP-nahe) und Dietmar Hoscher (SPÖ) Ende 2017 aus, die neuen Casag-Eigentümer rund um Novomatic und Tschechen sollen sich schon ihre Meinung gebildet haben. Zu hören ist nun, dass der Vertrag von Hoscher – für den sich die Spitzen der Sozialdemokratie eingesetzt haben dürften – verlängert werden soll. Die Karten von Stoss (er wurde am 1. März wieder zum Präsidenten des Österreichischen Olympischen Komitees, ÖOC, gekürt) sollen sich rapid verschlechtert haben. Vor allem die tschechischen Aktionäre dürften ihm seine heftigen Reiseaktivitäten (zum Teil fürs ÖOC) ankreiden. Er soll "aus dem Rennen sein", wie ein Involvierter sagt. (Renate Graber, 12.3.2017)