Antananarivo – Die Zahl der Toten nach dem tropischen Wirbelsturm "Enawo" im afrikanischen Inselstaat Madagaskar ist auf mindestens 50 gestiegen. Nach offiziellen Angaben vom Samstag sind weitere 183 Menschen verletzt worden, 20 werden nach der Naturkatastrophe noch immer vermisst. Mehr als 110.000 Menschen haben durch den Tropensturm ihre Häuser und Wohnungen verloren.

Am schlimmsten getroffen wurde nach Angaben der Vereinten Nationen der Nordosten des Landes. Ein Großteil der Region sei weiterhin ohne Strom. Große Schäden gebe es auch in der Landwirtschaft, etwa auf den Reisfeldern.

Der Zyklon war am vergangenen Dienstag mit Windstärken von mehr als 230 Kilometern pro Stunde auf das Festland getroffen, am Mittwoch erreichte er die Hauptstadt Antananarivo. Auf dem Weg nach Süden verlor er an Kraft. Begleitet wurde "Enawo" von heftigen Regenfällen. Felder und Straßen wurden überschwemmt.

Madagaskar wird immer wieder von schweren Wirbelstürmen getroffen. 2012 fegten innerhalb weniger Wochen die Zyklone "Giovanna" und "Irina" über die Insel. Dabei kamen mehr als 100 Menschen ums Leben. Madagaskar zählt der Weltbank zufolge zu den ärmsten Ländern der Welt. (APA, 11.3.2017)