Es geht Schlag auf Schlag. Ein Überfall gerät außer Kontrolle, eine mit Kokain prall gefüllte Tasche wechselt den Besitzer, und die beiden Cops, die dabei ihre Finger im Spiel haben, übernehmen vorsorglich die Ermittlungen, um die Beweise zu unterschlagen. Doch Vincent Downs (Jamie Foxx) hat damit nicht nur die Rechnung ohne den Dealer (Dermot Mulroney) gemacht, der – noch dazu mächtiger Casinoboss mit bewaffneter Entourage – seine Lieferung vermisst, sondern auch ohne die interne Abteilung des Departments, die ihm nun auf den Fersen ist. Und die ebenfalls hart gesottene Jennifer Bryant (Michelle Monaghan) wittert den Verdacht auch in den Straßen von Las Vegas meilenweit.

Michelle Monaghan hat auf Jamie Foxx ein skeptisches Auge.
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Der Schweizer Hollywoodexport Baran bo Odar (Who Am I) hat mit Sleepless ein Remake des französischen Thrillers Nuit Blanche gedreht, das auf die psychologische Raffinesse der Vorlage gänzlich verzichtet. Stattdessen nimmt das Unheil, das sich über Downs zusammenbraut, auf Schienen seinen Lauf, zumal der Mobster sich erdreistet, für einen Tauschhandel dessen Sohn zu entführen – was wiederum das ohnehin angespannte familiäre Verhältnis des Vollzeitpolizisten belastet.

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Im Gegensatz zu Downs, der zwar einiges Blut, aber nie den Überblick verliert, muss unsereins in Sleepless über so manche dramaturgische Unklarheit und Logikfalle hinwegsehen. Am Ende der schlaflosen Nacht ist jedenfalls eines gewiss: In einem Casino kann man nicht nur sein Geld verspielen. (pek, 10.3.2017)