Die Wikileaks-Enthüllungen zu Abhörmethoden der CIA setzen die US-Behörden massiv unter Druck. Das Weiße Haus und der Auslandsgeheimdienst gaben bisher aber keine offizielle Einschätzung dazu ab. Präsidentensprecher Sean Spicer sagte lediglich, der Fall sei noch "nicht vollständig bewertet".

Keine Bestätigung, kein Dementi

Auch CIA-Sprecher Jonathan Liu wollte weder bestätigen noch dementieren, dass die Dokumente echt sind. "Wir äußern uns nicht zur Echtheit und zum Inhalt von angeblichen Geheimdienstdokumenten", erklärte er.

Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus, Devin Nunes, zeigte sich allerdings "sehr besorgt". Die Angelegenheit scheine "sehr, sehr ernst" zu sein. Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden, der 2013 massive Spähprogramme der NSA enthüllt hatte, erklärte auf Twitter, die veröffentlichten Dokumente wirkten "authentisch".

Tausende Dokumente am Dienstag veröffentlicht

Wikileaks hatte am Dienstag fast 9.000 Dokumente veröffentlicht, die aus dem CIA-Zentrum für Cyberaufklärung in Langley im Bundesstaat Virginia stammen und über die Computer- und Internetspionage der CIA Auskunft geben sollen. Aus den Dokumenten geht Wikileaks zufolge unter anderem hervor, dass eine CIA-Hackertruppe vom US-Konsulat in Frankfurt am Main aus operiert. Das Konsulat dient den Angaben zufolge als heimliche Basis für Spähaktionen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Die Hacker sind demnach mit Diplomatenpässen ausgestattet, mit denen sie in Deutschland einreisen.

Die Dokumente beschreiben außerdem, dass die CIA etwa Schadsoftware, Viren und Trojaner zur Cyberspionage einsetze. Damit greife sie unter anderem iPhones, Android-Geräte, Software von Microsoft und sogar Samsung-Fernseher an, um sie als Wanzen zu nutzen. (APA,AFP, 8.3.2017)