Peking – Getrieben von anziehenden Rohstoffpreisen sind Chinas Importe im Februar deutlich gestiegen und haben die chinesische Handelsbilanz überraschend ins Minus gedrückt. Wie die Zollverwaltung in Peking am Mittwoch mitteilte, zogen die Importe auf Dollar-Basis im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres um 38,1 Prozent an. Schwach fielen dagegen erneut die Exporte aus, die um 1,3 Prozent nachgaben.

Chinas Handelsbilanz verzeichnete damit ein Defizit von 9,15 Mrd. US-Dollar (8,7 Mrd. Euro). Es ist das erste Mal seit drei Jahren, dass die Summe der Einfuhren die der Ausfuhren übersteigt. Von 27 durch die Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Ökonomen hatte im Voraus niemand mit einer negativen Handelsbilanz gerechnet.

Als Hauptgrund für den überraschend starken Import-Anstieg nannten Beobachter die große Nachfrage chinesischer Unternehmen nach Rohstoffen wie Eisen, Kupfer und Öl, deren Preise im Vergleich zum Vorjahr deutlich angezogen sind.

Generell sei die anziehende Nachfrage nach Waren aus dem Ausland ein Zeichen der Stabilisierung für die zweitgrößte Volkswirtschaft, sagte die Shanghaier Ökonomin Ye Tan. Allerdings müssten die Daten für Februar mit Vorsicht genossen werden, da sie durch die Feiertage um das chinesische Neujahrsfest verwässert seien.

In absoluten Zahlen lagen die Exporte im Februar bei 120,1 Mrd. Dollar. Die Importe erreichten 129,2 Mrd. Dollar. (APA, 8.3.2017)