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Karsten Mühlenfeld nimmt den Helm.

Foto: Reuters / Fabrizio Bensch

Berlin – Der vierte Chef möge jetzt doch bitte bis zur feierlichen Eröffnung des Berliner Flughafens BER – wann immer diese sein wird – durchhalten. Dieser Wunsch war am Montag bei einer neuen Krisensitzung des Aufsichtsrates allgegenwärtig. Bevor man wieder auseinanderging, wurden dann noch entscheidende personelle Weichen gestellt. Der bisherige Flughafenchef Karsten Mühlenfeld wird nicht mehr gebraucht und durch den Berliner Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup ersetzt.

Dieser ist seit Baubeginn 2006 nach Rainer Schwarz, Hartmut Mehdorn und eben Mühlenfeld nun der vierte BER-Chef. "Wir haben uns diese Situation nicht gewünscht", räumte Berlins Bürgermeister Michael Müller (SPD), der bisher Chef im Aufsichtsrat war, ein. Doch das Verhältnis zu Mühlenfeld ist zerrüttet, weil er Technikchef Jörg Marks entließ, was den Gesellschaftern (Berlin, Brandenburg, Bund) missfiel.

Startklar machen

Marks wird nun zurückgeholt und soll gemeinsam mit dem neuen Chef Lütke Daldrup, den Berliner Pannenairport endlich startklar machen. Dessen Eröffnung war zunächst für 2011 geplant, danach wurde sie immer wieder verschoben. Aktuell spießt es sich an Deutschlands größter Dauerbaustelle bei der Türschließung.

Durch die bisherigen Verzögerungen wird der Bau mit mindestens 5,4 Milliarden Euro mehr als doppelt so teuer wie ursprünglich geplant. Auch die vorgesehene Kapazität wird nicht mehr ausreichen, um den Flugverkehr abzuwickeln. Bürgermeister Müller zieht sich aus dem Aufsichtsrat zurück, er wird wohl durch einen Staatssekretär ersetzt. (bau, 6.3.2017)