Berlin – Die Zahl der Islamisten, die als Jihadisten aus Deutschland nach Syrien oder in den Irak gezogen sind, ist einem Pressebericht zufolge weiter gestiegen. Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz zählt inzwischen mehr als 910 ausgereiste Jihadisten, schreibt das Nachrichtenmagazin "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Vor gut einem Jahr war von rund 800 solcher Fälle die Rede gewesen.

Mehr als die Hälfte der Jihadisten besitzt demnach die deutsche Staatsangehörigkeit. Rund ein Fünftel sind Frauen. Etwa 145 Extremisten aus Deutschland sollen in Syrien oder dem Irak bereits gestorben sein. Ein Drittel der Jihadisten sind dem Bundesamt zufolge mittlerweile wieder in die Bundesrepublik zurückgekehrt, mindestens 70 von ihnen sollen im Ausland an Kämpfen beteiligt gewesen sein.

Weniger Dynamik

Insgesamt flaue die Ausreisedynamik aber ab, hieß es in dem Bericht der Verfassungsschützer. Weil die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) militärisch zunehmend unter Druck gerate, zögerten inzwischen viele Islamisten, sich der Miliz anzuschließen. (APA, 5.3.2017)