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Wien – Das Verkehrsministerium hat die Ausschreibung für Alko-Locks veröffentlicht. Diese Wegfahrsperren sorgen dafür, dass der Motor eines Fahrzeugs erst nach der Messung des Atemalkoholgehalts des Fahrers gestartet werden kann. Sie sollen ab September im Rahmen eines fünf Jahre dauernden Pilotprojekts eingesetzt werden. Teilnehmen können Lenker, die mit mehr als 1,2 Promille am Steuer erwischt wurden.

Interessierte Anbieter können bis 3. April Bewerbungen einreichen. Wer die Kriterien erfüllt, kann Erstangebote vorlegen. Bis Ende Mai werden dann verbindliche Offerte abgegeben. Bietergemeinschaften sind möglich. Die Vergabe laufe mittels Verhandlungsverfahren nach dem Bestbieterprinzip und sei in enger Abstimmung mit der Finanzprokuratur vorbereitet worden, teilte das Verkehrsministerium am Freitag in einer Aussendung mit.

"Unser Ziel ist klar: Kein einziger Verkehrstoter mehr auf Österreichs Straßen. Mit den Alko-Locks verhindern wir, dass sich betrunkene Autofahrer erneut alkoholisiert hinters Steuer setzen", wurde Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) in der Aussendung zitiert. In Österreich wird jährlich rund 26.000 Menschen der Führerschein wegen Alkohol am Steuer abgenommen.

Im Rahmen des Pilotprojekts wird der Einsatz von Alko-Locks als Alternative zum Führerscheinentzug getestet. Die Teilnahme an dem Programm erfolgt freiwillig, begleitende Mentoring-Gespräch sind verpflichtend. Laut einer Studie der EU-Kommission ist die Wirkung des alternativen Bewährungsmodells mit Wegfahrsperren deutlich höher jenes des Führerscheinentzugs. (APA, 3.3.2017)