Paris – Wegen einer Macheten-Attacke auf einen jüdischen Lehrer ist ein radikalisierter Jugendlicher in Frankreich zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Pariser Jugendgericht sprach den Angeklagten eines terroristisch motivierten Mordversuchs gegen ein Mitglied einer religiösen Gemeinschaft schuldig, wie der Anwalt des Opfers am Donnerstagabend sagte.

Der Verurteilte will nach Angaben seines Verteidigers keine Berufung einlegen. Der damals 15-Jährige hatte im Jänner 2016 in der südfranzösischen Stadt Marseille einen jüdischen Lehrer auf offener Straße mit einer Machete angegriffen. Der Lehrer konnte die Hiebe mit einer Thora abwehren und wurde nur leicht verletzt, auch weil die Machete stumpf war.

Berief sich auf den IS

Der Angreifer, ein Türke kurdischer Herkunft, gab bei seiner Festnahme an, "im Namen Allahs" gehandelt zu haben. Außerdem berief er sich auf die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Die Attacke zwei Monate nach den Pariser Anschlägen vom 13. November 2015 sorgte in Frankreich für Entsetzen.

Der Jugendliche war den Sicherheitsbehörden vor der Macheten-Attacke nicht aufgefallen. In Syrien und im Irak kämpfen die Kurden gegen den IS. (APA, 3.3.2017)