Wien – "Die Werbekonjunktur kommt wieder in Schwung", sagt Angelika Sery-Froschauer- Sie ist Obfrau des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und präsentierte am Mittwoch den aktuellen Wifo-Werbeklimaindex.

Nach einer nicht sehr dynamischen Entwicklung 2012 bis 2015 erwarte der Fachverband wieder eine stärkere Expansion der Kommunikationswirtschaft. Die österreichischen Unternehmen würden sich "gemeinsam mit den Agenturen auf einem durchaus investitionsfreudigen Weg" befinden, so ein Ergebnis.

Gegen Werbeabgabe auf online

"Eine Entwicklung, die uns prinzipiell optimistisch stimmt", so Sery-Froschauer. "Es ist daher völlig unverständlich, gerade in dieser sensiblen Phase, die Branche – aber auch die gesamte heimische Wirtschaft – mit einer neuen Steuer zu belasten", spricht sich die WKÖ-Obfrau gegen die im Arbeitsprogramm der Bundesregierung enthaltene Ausweitung der Werbeabgabe auf den Online-Bereich aus.

Eine solche Abgabe wäre "ein völlig ungeeignetes Mittel, die dezidierten Regierungsziele – mehr Wachstum und Beschäftigung – zu erreichen". Sery-Froschauer: "Wir appellieren daher an die Politik, von dieser Maßnahme abzusehen. Vielmehr sollte überlegt werden, die Bagatellsteuer Werbeabgabe gänzlich zu streichen. Wir sind überzeugt, dass damit die Wirtschaftskraft der in Österreich tätigen Werbeunternehmen gestärkt wird."

107,4 Millionen pro Jahr aus Werbeabgabe

Das Finanzministerium nimmt mit den fünf Prozent Werbeabgabe für Buchungen in klassischen Medien, bisher ohne Onlinemedien, pro Jahr mehr als 100 Millionen Euro ein. 2016 waren es 107,4 Millionen nach 107,3 im Vorjahr.

Die Werbeabgabe lässt sich auch – weil ohne Onlinemedien eingeschränkt – als Konjunkturindikator heranziehen. Im vierten Quartal 2016 zogen die Einnahmen gegenüber den beiden Vorjahren doch ein Stück an. Im dritten noch lagen sie allerdings darunter.

Stabile Werbekonjunktur zum Jahresende 2016

Die österreichische Werbekonjunktur bleibt weiterhin stabil, die positiven Beurteilungen durch die Unternehmen würden die negativen bei weitem überwiegen. In den Erwartungen der Unternehmen für die Konjunkturentwicklung im 1. Halbjahr 2017 spiegelt sich ein verstärkter Optimismus wider.

Mit einem Stand von plus zwöfl Punkten liege der Index der unternehmerischen Erwartungen merklich über dem langjährigen Durchschnitt von plus neun Punkten. In Österreich verbesserten sich sowohl die Nachfrageerwartung (Anstieg von plus acht auf plus 19 Punkte) als auch die Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten (Anstieg von plus sieben auf plus zehn Punkte). (red, 1.3.2017)