Ungesundes Essen – etwa der häufige Verzehr von Fast Food – ist der häufigste Verursacher einer Fettleber.

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Die Kombination aus ungesundem Essverhalten und Bewegungsmangel ist verantwortlich für die häufigste Lebererkrankung: die Fettleber. Zu den Ursachen zählen neben falscher Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht, starker Alkoholkonsum oder auch ein bestehender Diabetes mellitus. Rund ein Drittel der Erwachsenen hat eine durch Fetteinlagerung vergrößerte Leber – und die Zahl nimmt stetig zu. Auch bereits jedes dritte übergewichtige Kind leidet an dieser Krankheit, die in drei Stufen verläuft.

Im ersten Stadium handelt es sich um eine reine Fettleber, die keine entzündlichen Reaktionen aufweist. In der zweiten Phase, die jeder zweite Betroffene entwickelt, zeigt die Leber bereits entzündliche Reaktionen, man spricht von einer "Steatohepatitis". Diese sogenannte Fettleberhepatitis wird unterschieden in eine "Nicht-alkoholische Fettleberentzündung" und eine durch Alkoholkonsum verursachte "Alkoholische Fettleberentzündung".

In der dritten Stufe, die etwa zehn Prozent der Fälle umfasst, entwickelt sich aus beiden Fettleberhepatitis-Varianten über eine Leberfibrose eine Leberzirrhose, also eine Vernarbung der Leber.

Erhöhtes Leberzellkrebs-Risiko

Jede Fettleberhepatitis beinhaltet ein erhöhtes Risiko, einen Leberzellkrebs (HCC – HepatoCellularCarcinoma) zu entwickeln. Bei einer Fettleberhepatitis, die bereits zu einer Fibrose geführt hat, liegt das Risiko, an einem HCC zu erkranken, bei zwei bis drei Prozent pro Jahr. Ein Leberzellkrebs aufgrund einer Fettleberhepatitis kann sich aber auch ohne Vorliegen einer Zirrhose entwickeln. Und häufig verlaufen die krankhaften Veränderungen des lebenswichtigen Stoffwechselorgans Leber ohne Symptome: "Nur einige der Patienten mit einer Lebererkrankung leiden unter unspezifischen Symptomen. Druck im Oberbauch, Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit sind einige mögliche Anzeichen. Bei den meisten Betroffenen ist die Lebererkrankung nicht spürbar", sagt Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. "Lässt man seine Leberwerte testen, ist häufig eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung von Lebererkrankungen möglich. Oftmals kann schon eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten viel bewirken."

Zur Bestätigung der Diagnose "Fettleber" gibt es mehrere Möglichkeiten: Neben der Ultraschall-Untersuchung des Oberbauchs sollten die Leberblutwerte ermittelt werden wie beispielsweise GPT, GOT und GGT. Aus den Werten für GGT und Triglyceride kann der Arzt unter Berücksichtigung von Body-Mass-Index (BMI) und Taillenumfang den sogenannten Fettleber-Index (FLI) bestimmen. Ist dieser Wert größer als 60 und zeigt die Ultraschall-Untersuchung eine vergrößerte Leber, kann das ein Hinweis auf eine Fettleber sein. Die Diagnose einer Fettleberhepatitis kann allerdings nur durch eine Gewebeprobe (Biopsie) gesichert erfolgen.

Bewegung als Therapie

"Durch Veränderungen der Essgewohnheiten und des Lebensstils kann sich eine Fettleber auch wieder zurückbilden. Einer Entzündung der Leber wird vorgebeugt und in der Folge ein Leberzellkrebs vermieden", so Manns. In vielen Fällen können die Fett-Einlagerungen in der Leberzelle zurückgebildet werden. Gesunde Ernährung und ein Alkoholverzicht können die krankhaften Leberveränderungen rückgängig machen. Besonders bewährt ist reduzierter Kohlenhydratverzehr, auch "Low Carb" genannt.

Hat der Patient ein sehr hohes Übergewicht, ist eine kalorienreduzierte Nahrungszufuhr hilfreich. Bei jeder Form einer Lebererkrankung ist die Integration von viel Bewegung in den Lebensalltag wichtig. Experten empfehlen, pro Tag 10.000 Schritte zu gehen, um die Gesundheit zu erhalten. (red, idw, 1.3.2017)