"Graz schön komisch": Erich Fuchs, Sigrid Maurer und Oliver Zeisberger.

Foto: Kleine Zeitung/Jürgen Fuchs

Szenen aus "Das Steirerland im Narreng'wand".

Foto: ORF Steiermark

Menschen, die sich im Fasching zu Hause einschließen, können sich durch diverse TV-Sendungen davon überzeugen, dass ihre Entscheidung richtig war. Von Helau bis Leilei hört man da Narren grüßen – und muss nicht zurückgrüßen. In Graz an der Mur grüßt man sich mit "Ahoi Graz". Am Faschingsdienstag zieht hier seit 1970 ein Umzug durch die Innenstadt.

Die Liveübertragung, heuer unter dem Motto "Graz schön lustig", ist Knochenarbeit für die ORF-Moderatoren. Selbst kostümiert, versuchten Sigrid Maurer im Rosenkleid, Erich Fuchs mit Dreispitz und Oliver Zeisberger im Sternenfrack die Stimmung vom Hauptplatz einzufangen, wo 200 Kilo Konfetti in die Luft geschossen wurden. Maurer kämpfte da etwa mit der Lautstärke, als sie versuchte, einen Jazzmusiker zu interviewen, der Antworten wie "Ich höre nichts" oder "Keine Ahnung" gab. Fuchs pflegte den eher frivolen Humor: "Sieben Bräute! Das kann nur Glück bringen oder sexuelle Erschöpfung", bemerkte er etwa. Zeisberger aber versuchte, den Bildungsauftrag ernst zu nehmen, und lieferte Fakten: Der Krapfen etwa stammt aus der Römerzeit, wer hätte das gedacht.

Er versuchte sogar beherzt zu erklären, warum sich Leute kostümieren: Sie verkleiden sich als das, "was sie nicht sein dürfen im wirklichen Leben, und genießen es dann wirklich, über die Stränge zu schlagen". Da wankten gerade langsam zwei Barbapapas durchs Bild, die aussahen, als habe man sie in je eine gelbe und eine schwarze Riesensocke gesteckt und zu strangulieren versucht. Nur beim Wagen mit der Riesentoilette und Männern, die "Klomuscheltaucher" spielten, wusste Zeisberger keine Erklärung mehr. Nur: "Klingt nach einer bsoffenen Gschicht." (Colette M. Schmidt, 28.2.2017)