Das Mi 5c startet am 3. März in China.

Foto: Xiaomi
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Der chinesische Elektronikriese Xiaomi hat in Peking ein neues Smartphone, das Mi 5c, präsentiert. Ausstattungstechnisch bewegt sich der Androide in der Mittelklasse, seine große Besonderheit liegt verborgen in der Hardware. Denn es handelt sich um das erste Gerät mit einem Smartphone-Chip aus eigener Produktion.

Xiaomi hat in der Vergangenheit in den Hersteller Pinecone Electronics investiert. Aus der 2014 begonnenen Kollaboration ist nun der Platinen-Erstling mit der Bezeichnung "Surge S1". Der englische Begriff "Surge" lässt sich mit "Welle", "Anstieg" oder auch "Überspannung" übersetzen.

Xiaomi Mi 5c-Vorstellungsvideo (Song: Henrik Wikstrom – Beautiful Day)
MIUI ROM

Konkurrenz für Snapdragon 600-Serie

Im Juli 2015 wurde das erste Chipdesign fertig gestellt. Im September lief der erste Prototyp vom Band. Der erste Anruf wurde wenige Tage darauf getätigt, kurz darauf gelang die erste Inbetriebnahme eines Displays. Mittlerweile hat die Hardware Produktionsreife erlangt.

Aufgrund der langen Entwicklungsdauer produziert Fertiger TSMC den Surge S1 noch im 28-Nanometer-Verfahren. Acht Cortex-A53-Kerne versammeln sich auf der Platine. Sie sind unterteilt in zwei Quartette mit unterschiedlicher Taktrate (2,2 und 1,4 GHz). Der Cortex-A53 gilt als Kompromisslösung zwischen Leistungsfähigkeit und Sparsamkeit. Als Grafikbeschleuniger kommt ein Mali-T860 MP4 zum Einsatz, der in Sachen Performance im Mittelfeld angesiedelt ist.

Foto: Xiaomi

Engadget vermutet die Leistungsfähigkeit des Surge S1 etwa auf dem Niveau des Snapdragon 625 von Qualcomm. Er wird allerdings nicht der einzige Chip von Xiaomi bleiben. Das Unternehmen hat im Vorfeld schon durchklingen lassen, auch leistungsstärkere Prozessoren herstellen zu wollen.

Mittelklasse-Smartphone

Beim Mi 5c werden dem Surge S1 drei GB RAM zur Seite gestellt, dazu gibt es 64 GB Onboardspeicher. Das 5,15-Zoll-Display bietet Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080). Das Handy bietet zwei SIM-Slots. Das integrierte Modem des Xiaomi-Chips versteht sich aktuell nur mit dem Frequenzspektrum des nationalen chinesischen Anbieters China Mobile.

Auf der Rückseite wurde eine 12-Megapixel-Kamera verbaut, auf der Frontseite steckt ein Acht-Megapixel-Modul. Der Akku bietet 2.860 mAh an Kapazität und ist schnellladetauglich. Erhältlich ist das Mi 5c in China ab 3. März für 1.499 Yuan, was aktuell rund 206 Euro entspricht.

Mediatek als erster Verlierer?

Der große Verlierer von Xiaomis eigener Chiperzeugung könnte der taiwanische Konzern Mediatek werden. Die Prozessoren des taiwanischen Herstellers kommen unter anderem oft bei Xiaomis beliebter Redmi-Serie zum Einsatz. Ihnen droht als ersten die Verdrängung durch die Surge-Chips. (gpi, 28.02.2017)