Deutsche-Telekom-Chef Tim Höttges mit der Datenbrille

Foto: Markus Sulzbacher / DER STANDARD

Das legendäre Einfach-Handy Nokia 3310 ist wieder da. Die Neuauflage kommt mit dem Spiel "Snake" und auch mit einem Browser daher – unterstützt aber nur vergleichsweise langsame GSM-Netze (2G) . Nicht gerade zukunftssicher, da in einigen Ländern, wie den USA, noch im Laufe dieses Jahres die alten GSM-Netze abgeschaltet werden. Damit sind 2G-Handys nicht mehr zu gebrauchen.

GSM bleibt

In Österreich stellt sich diese Frage derzeit nicht. T-Mobile Technikchef Rüdiger Köster ist sich sicher, dass 2G noch lange genutzt wird. "Es hängt von den Kunden ab und die nutzen noch immer viele alte Handys. Auch gibt zahlreiche M2M-Anwendungen, die auf GSM bauen", erklärte er dem STANDARD. Köster kann sich aber vorstellen, dass UMTS (3G)-Netze sogar eher als seine Vorgänger abgedreht werden. Für Mobilfunker hat die Abschaltung von alten Netzen den Vorteil, dass sie Antennenleistungen und Frequenzen für aktuellere Technologien wie LTE (4G) nutzen können.

Köster geht davon aus, dass in Österreich bereits 2020 erste 5G-Netze den Betrieb aufnehmen: "Das ist ambitioniert, aber zu schaffen." Er setzt dabei auf die Unterstützung seitens der Politik. Diese soll etwa die notwendigen Frequenzen zu guten Konditionen an Netzbetreiber vergeben. Entsprechende Signale sind bereits von der Regierung ausgesendet worden.

Datenbrille

Auf dem Mobile World Congress in Barcelona stellte der T-Mobile Mutterkonzern Deutsche Telekom eine smarte Brille von Zeiss vor. So wollen beide Konzerne die sogenannte Augmented Reality (Erweiterte Realität) gemeinsam besser nutzbar machen. Ähnlich wie Google Glass, soll sie im Blickfeld des Trägers zusätzliche Informationen, Apps oder Bilder einblenden können.

Während das Smartphone heute die Anwendung der Wahl für den mobilen Internetzugang sei, könnten ihm diese Position "künftig andere Geräte wie smarte Brillen streitig machen", erklärte Deutsche-Telekom-Chef Tim Höttges. Wann die Datenbrille auf den Markt kommt, ist allerdings noch unklar. Es wird sich zeigen, ob die neue Brille mehr Akzeptanz als Google Glass findet, die aufgrund von Privacy-Bedenken nicht auf den Markt kam. Im Gegensatz zu Google Glass, ist die Brille von Zeiss allerdings nicht von einer normalen Brille zu unterscheiden. (Markus Sulzbacher aus Barcelona, 28.2.2017)