Wien – Offiziell werden Nachfolgespekulationen derzeit weder bestätigt noch dementiert. Kanzler Christian Kern hatte nach dem Tod von Gesundheits- und Frauenministerin Sabine Oberhauser am Donnerstag vergangener Woche eine mehrtägige Trauerphase ausgerufen. Vor ihrer Beisetzung wolle er über die Nachbesetzung nicht einmal nachdenken.

Hinter den Kulissen wird freilich intensiv nach potenziellen Kandidaten gesucht. Oder besser: nach Kandidatinnen. Die österreichische Bundesregierung hat derzeit 13 Mitglieder, davon zwei Frauen. Es ist fast ausgeschlossen, dass der leere Platz, den Oberhauser hinterlassen hat, mit einem Mann nachbesetzt wird. Auch eine größere Rochade gilt als unwahrscheinlich. "Wir sehen keine Umbildung vor", stellte Vizekanzler und ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner am Montag zumindest für seine Partei klar.

Keine Verankerung in Partei

Aller Voraussicht nach werden also nur die Agenden Gesundheit und Frauen nachbesetzt. Häufig fällt dafür derzeit der Name Pamela Rendi-Wagner. Die 45-Jährige leitet seit 2011 die Sektion für Öffentliche Gesundheit. Ihr großer Nachteil: Sie ist nicht in der Partei verankert. Hinzu kommt, dass die Gewerkschaft seit der Ära Kern einen gewissen Bedeutungsverlust erlebt – und damit natürlich nicht glücklich ist. Unter Kanzler Werner Faymann gab es mit Alois Stöger, Gerald Klug und Sabine Oberhauser drei Minister mit gewerkschaftlichem Hintergrund – derzeit nur noch Stöger.

Auch der Westen soll dem Vernehmen nach nun bestenfalls zum Zug kommen. Salzburgs roter Landeschef Walter Steidl soll schon mehrere Gespräche mit Wien über die Salzburger Nationalratsabgeordnete Cornelia Ecker geführt haben. Die 41-jährige Wirtschaftssprecherin des roten Klubs ist nebenbei Geschäftsführerin einer Biohofmetzgerei. Interimistisch wurde Stöger mit Oberhausers Geschäften betraut. (mika, 28.2.2017)