Ungarn baut seinen Grenzschutz zu Serbien massiv aus.

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Budapest – Ungarn baut seinen Zaun an der Grenze zu Serbien massiv aus. Die Arbeiten für einen zweiten Zaun parallel zu der bereits bestehenden Anlage hätten begonnen, sagte der Sicherheitsberater von Ministerpräsident Viktor Orbán, György Bakondi, der Zeitung "Magyar Hirlap".

Ungarn hatte im Herbst 2015, als täglich tausende Flüchtlinge das Land Richtung Österreich und Deutschland durchquerten, seine Südgrenze zu Serbien mit einem Grenzzaun abgeriegelt und harte Strafen für illegalen Grenzübertritt eingeführt. Nun soll der Zaun an der Schengen-Außengrenze auf der gesamten Länge von 175 Kilometern durch einen zweiten Zaun verstärkt werden, ausgestattet mit technischem Gerät wie Überwachungs- und Wärmebildkameras und Alarmsystemen. Laut ungarischen Medien sollen die Bauarbeiten bis Anfang Mai abgeschlossen sein.

"Transitzonen" sollen erweitert werden

Die Regierung stellt nach Angaben Bakondis 38 Milliarden Forint (123 Millionen Euro) bereit. Damit sollen auch die "Transitzonen" an der Grenze erweitert werden. Die Regierung will nämlich auch ihr Vorgehen gegen aufgegriffene Asylwerber verschärfen: Sie sollen zukünftig ihr gesamtes Asylverfahren in diesen Zonen an der Grenze abwarten müssen. Das soll auch für "verletzliche Gruppen" wie Familien mit kleinen Kindern, Kranke und unbegleitete Minderjährige gelten.

In Ungarns Grenzgebiet werden weiterhin jede Woche rund 300 Flüchtlinge aufgegriffen. In Serbien sind durch die Schließung der Balkanroute Tausende gestrandet, viele versuchen mithilfe von Schleppern weiter Richtung EU zu kommen. (APA, 27.2.2017)